Marktberichte

Entspannt in den Feierabend Dax stabilisiert sich

Der Dax stoppt nach zuletzt kräftigen Kursverlusten seine Talfahrt. Enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt und die Hängepartie bei der Wahl des Bundespräsidenten in Berlin sorgen aber für Verunsicherung.

(Foto: REUTERS)

Der  deutsche Aktienmarkt hat gut behauptet geschlossen und damit nur eine zaghafte Erholung von den deutlichen Verlusten am Vortag gezeigt.

Der Dax legte um 0,2 Prozent auf 5966 Punkte zu. Leichte Gewinne gab es auch beim TecDax, der um 0,1 Prozent auf 734,48 Punkte zulegte. Der MDax schloss dagegen prozentual unverändert bei 8008,67 Punkten. Händler sprachen von fortgesetzter Unsicherheit. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag werde das nervöse Geschäft wohl andauern.

Einen Vorgeschmack auf die Daten gab der ADP-Arbeitsmarktbericht, der enttäuschend ausfiel. Danach wurden im Vergleich zu Mai lediglich 13.000 Stellen geschaffen, während Ökonomen einen Zuwachs um 60.000 erwartet hatten. "Damit haben die Erwartungen an den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag einen Dämpfer erhalten", sagte ein Volkswirt. Allerdings bleibe abzuwarten, wie stark sich die Verzerrungen im Zusammenhang mit dem Stellenaufbau durch die US-Volkszählung bemerkbar machen würden, so dass Prognosen mit erheblichen Unsicherheiten behaftet seien.

Für Verunsicherung sorgte zudem, dass der Kandidat der Regierungskoalition für das Amt des Bundespräsidenten auch im zweiten Wahlgang nicht die erforderliche absolute Mehrheit erreicht hatte. Eine gewisse Entlastung ging dagegen von dem Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago aus, der die Prognosen leicht übertraf. Insgesamt lieferten die für Juni verfügbaren regionalen US-Stimmungsindikatoren für das Verarbeitende Gewerbe aber nur ein gemischtes Bild mit leicht negativem Unterton, meinte ein Volkswirt. Damit seien die Aussichten für den ISM-Index am Donnerstag eher mäßig.

Auch die Zuteilung des Dreimonatstenders linderte die Nervosität. Insgesamt wurden knapp 132 Mrd. EUR zugeteilt und damit deutlich weniger als erwartet. Die geringe Nachfrage durch die Banken wurde als Signal verstanden, dass der Sektor sich wieder verstärkt am Markt refinanzieren kann.

Automobilwerte erholten sich von den starken Kursabschlägen vom Montag und Dienstag. "Die Branche ist gestern abverkauft worden, die gute Nachrichtenlage wurde ignoriert", sagte ein Händler. Unter anderem will MAN die Kurzarbeit halbieren und meldete einen Anstieg der Auftragseingänge. Daimler profitierten von einer Kurszielerhöhung durch JP Morgan. Bei BMW wurde bereits vergangene Woche über eine Verkürzung der Werksferien wegen starker Nachfrage nachgedacht. Daimler stiegen um 1,6 Prozent, BMW um 0,4 Prozent  und MAN um 2 Prozent.

Bei den übrigen Werten herrschte eine eher uneinheitliche Tendenz, zumal es kaum Unternehmensnachrichten gab. In der zweiten Reihe stiegen Rheinmetall um 4,2 Prozent, nachdem Merrill Lynch die Aktie auf die Kaufliste genommen hatte. Leoni profitierten von einer Empfehlung der Commerzbank und rückten um 4 Prozent vor.

Im TecDax erholten sich Drägerwerk um 6,8 Prozent, nachdem der Kurs am Dienstag fast 12 Prozent verloren hatte. Dialog Semiconductor gewannen ebenfalls im Zuge einer Gegenbewegung 4,8 Prozent.  

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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