Marktberichte

Nur RWE steigt und steigt Dax steht im Regen

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt gehen am Freitag weiter in die Defensive und nehmen auf breiter Front Gewinne mit. Ein Grund dafür sind die Sorgen vor weiteren Verlusten an den US-Märkten. Eine deutliche Ausnahme davon bildet die Aktie von RWE, die nach Übernahmespekulationen die Investoren in Atem hält.

Der Dax verliert bis zum Mittag 0,8 Prozent auf 7357 Punkte. Der MDax notiert ein Prozent im Minus bei 10603 Punkten. Die Technologiewerte ziehen den TecDax X Prozent ins Minus auf X Punkte.

Die US-Märkte hatten am Donnerstag die stärksten Verluste seit zwei Monaten verzeichnet. "Es gibt die Befürchtung, dass die US-Anleger sich jetzt auf Gewinnmitnahmen einschießen. Davon könnten wir uns in Deutschland kaum abkoppeln", sagte ein Händler.

Fast allein auf weiter Flur steht am Mittag RWE auf der Gewinnerliste mit einem Plus von 5,3 Prozent. Der Südwestrundfunk hatte berichtet, der französische Versorger EdF wolle RWE übernehmen. EdF-Manager seien dafür auch schon im Bundeskanzleramt vorstellig geworden - dies dementierten jedoch sowohl EdF als auch die Bundesregierung. RWE teilte mit, keine Anzeichen für ein Übernahmeangebot der Franzosen zu haben. "Jetzt haben alle dementiert, aber offenbar glaubt es keiner", erklärte ein Händler. Ein Börsianer verwies jedoch darauf, dass eine Übernahme auch mit Schwierigkeiten verbunden sei. "Erstens ist es nicht ganz billig und zweitens ist die Aktionärsstruktur eher kompliziert", fügte er mit Blick auf die Beteiligung von Kommunen an RWE hinzu.

Zu den größten Verlierern zählen die TUI-Aktien, die bis zu 2,6 Prozent verloren. Der Konzern ist mit einem hohen Betriebsverlust und Umsatzeinbußen ins Geschäftsjahr gestartet. "Die Börse ist von der Bilanz nicht zu begeistert", sagte ein Händler. Auch ThyssenKrupp kann von seinen frischen Geschäftszahlen nicht profitieren. Die Aktien fallen um 2,2 Prozent.

Gleich vier Dax-Werte werden am Freitag ex Dividende gehandelt. Stärkster Verlierer ist MAN mit einem Abschlag von 3,5 Prozent, gefolgt von der Postbank mit einem Minus von 2,4 Prozent, SAP mit 1,7 Prozent Minus und Adidas mit ebenfalls 1,7 Prozent Abschlag.

Zu den größten Verlierern unter den Nebenwerten zählen die Aktien von KarstadtQuelle mit einem Abschlag von bis zu fünf Prozent. Der Konzern hatte am Vorabend nach Handelsschuss für sein Rumpfgeschäftsjahr 2007 einen Verlust ausgewiesen. "Die Erwartungshaltung zu Karstadt war eigentlich eher positiv und dann kamen die Zahlen ganz schlecht", sagte ein Händler. "Es wurde zwar wieder mit der Aussicht auf eine Dividende gewedelt, aber das zieht nicht mehr. Die Leute schauen jetzt ganz genau auf die Zahlen, und die sind nun wirklich nicht berauschend."

Die ostdeutsche Schokoladenfabrik Halloren schafft ohne große Überraschungen den Sprung auf das Börsenparkett. Nach einem Ausgabepreis von sieben Euro schaffen die Papiere mit einem ersten Kurs von 7,10 Euro einen soliden Start.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen