Bis knapp unter 6400 Punkte Dax steigt
29.05.2012, 18:30 Uhr
(Foto: REUTERS)
Der deutsche Aktienmarkt wagt sich am Dienstag weiter nach oben. Kurzzeitig sorgen Spekulationen über eine wichtige Ankündigung der EZB für einen Kurssprung, seinen dabei erreichten Stand über 6400 Punkten kann der Dax aber nicht halten. Besonders gefragt sind Papiere aus dem Auto- und Technologiebereich.
Die Aussicht auf eine Abwrackprämie in China zur Ankurbelung der dortigen Konjunktur hat am deutschen Aktienmarkt Kurse wachstumsabhängiger Unternehmen steigen lassen. Zudem sorgten Marktgerüchte um ein Statement der Europäischen Zentralbank zur Lage der schwer angeschlagenen Banken der Eurozone für steigende Kurse.
Der Dax baute am Nachmittag seine Kursgewinne aus und beendete den Handel mit einem Plus von 1,2 Prozent auf 6396,84 Punkte. Der MDax stieg um 1,5 Prozent auf 10.417,80 Punkte. Für den TecDax ging es um 1,1 Prozent auf 764,51 Punkte nach oben.
Das am Nachmittag veröffentlichte, deutlich eingetrübte US-Verbrauchervertrauen wurde dabei vom Markt schlichtweg ignoriert. Händler sagten, wichtige Wirtschaftsdaten aus den USA hätten in den vergangenen Wochen schon einige Male enttäuscht. Daher werde nun vermehrt auf neue Stützungsmaßnahmen der Notenbank spekuliert und dies treibe die Kurse. Die sich zuspitzende spanische Bankenkrise mahne aber weiterhin zur Vorsicht, hieß es.
Unter den Einzelwerten waren unter anderem Automobilaktien gefragt. Volkswagen legten um 4,3 Prozent zu, BMW kletterten um 2,8 Prozent und Daimler um 2,9 Prozent. Hier münzten sich die Aussichten auf Konjunkturprogramme in China um. Daneben sorgte auch ein positiver Analystenkommentar in Richtung Wolfsburg für gute Stimmung. Die Analysten von Barclays bescheinigen Volkswagen in einem Kurzkommentar, vor allem dank zufriedener Kunden auch einen größeren Marktanteil zu gewinnen. Die Analyse zeige, dass VW nicht dank einer aggressiven Preispolitik so gut da stehe. "Wir glauben, VW gewinnt Marktanteile, da sie mehr für die Entwicklung von Autos ausgeben und als Ergebnis mehr zufriedene Kunden haben", erklärten die Analysten, die ihr Kursziel für die Titel um sieben Euro auf 192 Euro anhoben.
Unter den übrigen konjunkturabhängigen Titeln verbuchten Infineon mit 4,4 Prozent das größte Plus. MAN schlossen 3,3 Prozent fester, Linde gingen 1,8 Prozent stärker aus dem Handel, BASF 1,6 Prozent.
Deutlich größer fielen die Zuwächse unter den Nebenwerten aus. An der Indexspitze des MDax legten Dürr um 7,8 Prozent zu. Neben der allgemein positiven Stimmung für Papiere des Segments sorgten auch optimistische Aussagen des Firmenchefs für Auftrieb. Der Dürr-Vorstandschef hatte in einem Zeitungsinterview unter anderem gesagt, er erkenne "keinen Rückgang der Investitionstätigkeit". Die Aussichten seien "sehr positiv". "Wir wachsen stärker als der Markt und gewinnen Marktanteile", fügte er hinzu.
Unter den übrigen Titeln legten Leoni um 4,3 Prozent zu, Kuka, Lanxess und Klöckner & Co. verbuchten jeweils 4,0 Prozent Zuwachs. Ein positiver Analystenkommentar trieb Rational um 6,4 Prozent nach oben. Analysten von HSBC erhöhten ihre Einschätzung von Neutral auf Overweight.
Die Aktien von Euromicron notierten mit einem Dividendenabschlag von 1,15 Euro. Zum Vortagesschluss von 20,34 Euro bedeutet dies einen Abschlag von 5,7 Prozent. Mit einem Schlusskurs von 20,28 Euro oder 0,3 Prozent Minus verbuchten die Papiere rechnerisch damit einen starken Tag.
Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts