Warten auf die Fed Dax steigt deutlich
16.03.2010, 16:30 UhrGestützt vom ZEW-Index legt der Dax zu. Gefragt sind vor allem Automobil- und Finanzaktien. Anleger blicken nun nach Washington.
Hoffnungen auf eine anhaltende Konjunkturerholung haben dem Dax Auftrieb gegeben. Für Unterstützung sorgte der ZEW-Index, der die nicht so stark zurückging wie erwart. Am Nachmittag zog der Index dann noch einmal an. Grund war, dass die Ratingagentur S&P die Bonitätsbewertung für die Staatsschulden Griechenlands mit 'BBB+/A-2' bestätigt hatte. Wichtig sei auch, dass Griechenland nicht mehr auf der Liste "Credit Watch" geführt werde, erläuterte ein Händler. Damit honoriere die Ratinagentur die angeschobenen Sparmaßnahmen.
Der Dax kletterte um 1,1 Prozent auf 5970,99 Zähler, während der MDax 1 Prozent auf 7930,83 Punkte gewann. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 0,3 Prozent auf 830,12 Zähler.
Nun richten sich die Blicke nach Washington. "Die Anleger warten auf die Sitzung der US-Notenbank", sagte ein Händler. Diese endet erst nach dem Ende des europäischen Kassahandels. Bei den US-Leitzinsen wird mit keiner Erhöhung gerechnet, möglicherweise jedoch mit einer Änderung der "Wortwahl".
Die Frage sei, ob die US-Notenbank bei der Formulierung bleibe, dass die Leitzinsen für einen "ausgedehnten Zeitraum" außerordentlich niedrig blieben. "Wenn sie dieses Statement wiederholen sollten, dann werden die Märkte ausloten, wie viel nach oben geht", sagte LBBW-Stratege Neumann. Die Analysten der WestLB könnten sich dagegen einen rhetorischen Schwenk vorstellen, der die Zinserhöhungserwartungen dann anheizen dürfte.
Aus technischer Sicht dürfte der Dax in der Spanne der jüngsten beiden Handelstage verharren, heißt es am Markt. Unterstützt sei er bei der 5900er Marke, die bereits am Montag den Abschwung aufgehalten hatte. Einen Widerstand sehen Marktteilnehmer beim Freitag-Hoch von 5989 Punkten.
Zu den Gewinnern zählten Daimler mit einem Plus von 2,3 Prozent. Der "Financial Times" zufolge verhandeln die Stuttgarter mit Renault über eine gegenseitige Beteiligung. Renault stiegen in Paris um fast zwei Prozent. "Ich glaube, dass sind alles nur Entwürfe, die auf das Szenario eines Analysten zurückgehen", kommentierte aber ein Händler.
Infineon gewannen 3,4 Prozent. Händlern zufolge honorierten Anleger Pläne, die Produktion in Dresden auszuweiten. Grund sei eine zunehmende Nachfrage der Autobranche. "Nachrichten über eine steigende Nachfrage helfen dem Aktienkurs natürlich immer", sagte ein Händler. "Aber man darf auch nicht vergessen, dass die Titel heute etwas den Verlust von gestern aufholen.
Auch Bankenwerte waren gefragt, nachdem die Deutsche Bank ihren Geschäftsbericht präsentierte und eine Rückkehr zur Normalität erwartet. Deutsche Bank zogen um 2,6 Prozent an, nachdem Morgan Stanley das Kursziel erhöht hatte. Commerzbank verteuerten sich um 2,1 Prozent.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ