Autos bremsen Dax stottert
07.01.2002, 20:40 UhrDie deutschen Standardwerte mussten der Kursrally der Vorwoche Tribut zollen. Der Dax nahm sich am Montag eine Auszeit, die angesichts der teilweise massiven Zugewinne der vergangenen Tage nach Händlermeinung auch sehr gesund ist. Während insbesondere Autoaktien und die Deutsche Telekom verloren, avancierte die Deutsche Post zum Tagesgewinner.
Der Dax büßte am Ende 1,6 Prozent auf 5.232 Punkte ein.
Nach den Kursgewinnen der vergangenen Woche fehlten Börsianern zufolge die notwendigen Anschlussorders, um den Dax dauerhaft über die Marke von 5.340 Punkte zu hieven. Es sei zwar noch Liquidität am Markt vorhanden, viele Anleger hielten sich aber noch zurück, hieß es weiter.
Unter den größten Verlierern war die Aktie von BMW zu finden, die 2,7 Prozent auf 40,30 Euro nachgab. Im Handelsverlauf hatte das Papier zeitweise mehr als drei Prozent verloren. Händler sahen auch hier vor allem Gewinnmitnahmen als Ursache. Die Begebung einer Anleihe durch BMW belastete den Kurs dagegen nur geringfügig, hieß es weiter. Die Refinanzierung eines Unternehmens auf diesem Wege sei weder überraschend noch ungewöhnlich.
Auch andere Autowerte präsentierten sich nach den Kursanstiegen der Vorwoche leichter. DaimlerChrysler verbilligten sich 3,7 Prozent auf 49,13 Euro. Zuvor hatte der Vertriebschef der verlustreichen US-Sparte Crysler, Jim Schroer, im Rahmen der Autoshow in Detroit gesagt, er rechne damit, den Marktanteil der Marke in den USA im abgelaufenen Jahr zu halten. Volkswagen schlossen 52,29 Euro und damit 0,8 Prozent leichter.
Auch die Deutsche Telekom musste Einbußen hinnehmen. Die Aktie litt Händlerangaben zufolge unter Verkäufen von US-Anlegern und gab 2,9 Prozent auf 19,58 Euro nach.
Auf der Gewinnerseite standen unterdessen die Aktien der Deutschen Post, die 3,2 Prozent auf 16,25 Euro zulegten. Es gebe eine größere Kauforder eines institutionellen Anlegers am Markt, hieß es von Händlern, zudem hätte das Papier den Abwärtstrend der vergangenen Wochen durchbrochen.
Ein weiterer Gewinner war die Deutsche Lufthansa, die 1,5 Prozent auf 16,73 Euro gutmachte. Zeitweise notierte das Papier mit über vier Prozent im Plus. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Lufthansa-Kurs von einer Meldung über steigende Auslastung beim niederländischen Konkurrenten KLM profitiert. Am Montag hoben zudem die Analysten der Investmenbank Dresdner Kleinwort Wasserstein das Kursziel für Lufthansa auf 22 Euro von zuvor 18 Euro an. In einer entsprechenden Mitteilung hieß es, die Aktie werde weiterhin zum Kauf ("Buy") empfohlen.
Nach freundlichem Start rutschte die Aktie der Hypovereinsbank mit 1,3 Prozent auf 35,27 Euro ins Minus. Das "Handelsblatt " hatte in seiner Montagsausgabe berichtet, Hypovereinsbank-Chef Albrecht Schmidt habe Interesse an dem zum Verkauf stehenden Nürnberger Discount-Broker Consors bekundet.
Gewinnmitnahmen nach hohen Kursgewinnen in der Vorwoche bestimmten auch bei den Technologieaktien das Bild. Infineon notierten mit 26,23 Euro um 2,7 Prozent im Minus, obwohl die Aktie durch die Analysten der WestLB Panmure am Montag auf "Outperform" von zuvor "Neutral " heraufgestuft wurde. Das aktuelle Kursziel bezifferten die Analysten mit 35 Euro.
SAP büßten 1,4 Prozent auf 152,85 Euro ein. Die Investmentbank Goldman Sachs erhöhte unterdessen ihr Kursziel für die Aktie des Softwareanbieters auf 175 Euro von zuvor 135 Euro und teilte mit, SAP bleibe weiterhin auf der Empfehlungsliste des Instituts.
Quelle: ntv.de