Marktberichte

Aua! Dax unter 4000

Es war ein langer zäher Abstieg unter die 4.000. Den Anlegern ist der Abschied am Montag nicht leicht gefallen. Letztendlich waren die Hiobsbotschaften aber doch zu erdrückend gewesen. Auslöser für die Kursverluste war die Nachricht zu GM und Chrysler, die mit ihren Sanierungskonzepten nicht punkten konnten.

Der Dax schloss 5,1 Prozent leichter bei 3.989 Zählern. Kein einziger Dax-Wert schaffte es im Handelsverlauf ins Plus. Der MDax der mittelgroßen Werte gab 4,1 Prozent nach auf 4.320 Punkte, der Technologiewerte-Index TecDax rappelte sich noch vergleichsweise gut hoch bis auf minus 1,9 Prozent auf 469 Punkte.

"Das ist das Ende einer klassischen Bärenmarktrally", sagte ein Aktienstratege der LBBW mit Blick auf die knapp fünfzehnprozentigen Aufschläge im Leitindex seit Anfang März.

Der japanische Nikkei-Index war am Morgen nach einem massiven Einbruch von Industrieproduktion und Autoabsatz um 4,5 Prozent abgestürzt. Auch sonst mangelte es nicht an negativen Meldungen: In einer OECD-Studie im Vorfeld des G-20-Treffens in London rechnet die Organisation mit über zehn Prozent Arbeitslosigkeit in den Industriestaaten im kommenden Jahr.

Tagesgespräch aber waren die US-Autobauer. Die Task-Force der US-Regierung hat die Sanierungspläne der Opel-Mutter GM abgelehnt und will den Konzern nur noch 60 Tage unterstützen. Vorstandschef Rick Wagoner trat auf Drängen der US-Regierung mit sofortiger Wirkung zurück. GM-Aktien fielen daraufhin an der Frankfurter Börse um 14,7 Prozent. In New New York ging es bis zum Handelsschluss in Deutschland 19,0 Prozent abwärts. Daimler und BMW gaben nach der Zurückweisung 1,9 Prozent bzw. 1,7 Prozent nach.

Unter Abgabedruck standen auch die Bankenwerte. Der Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein hat vor "dramatisch unterschätzten" Risiken bei der HSH-Nordbank gewarnt. Zudem gab es Aussagen, wie von J.P. Morgan, wonach das Geschäft im März schwieriger gelaufen sei. Neben den Aussagen von J.P. Morgan verwiesen Händler auf die Rettungsaktionen am Wochenende bei der schottischen Bausparkasse Dunfermline Building Society sowie der spanischen Caja Castilla La Mancha. Bei der Caja handelte es sich um die erste Rettungsaktion für eine spanische Bank. Zudem gab es Berichte über erneuten Abschreibungsbedarf bei der UBS. Commerzbank stürzten vor diesem Hintergrund um 16,9 Prozent ab, Deutsche Bank verloren 11,9 Prozent. Deutsche Postbank brachen um 6,7 Prozent ein.

Die im Nebenwerte-Index MDax gelisteten Aktien der Hypo Real Estate schossen angesichts des Einstiegs des Bundes dagegen um 30,7 Prozent in die Höhe auf 1,40 Euro. Börsianern zufolge spekulierten einige Anleger auf ein Übernahmeangebot.

Die Aussicht auf zwei neue Großaktionäre beflügelten Air Berlin, die um knapp 1,0 Prozent auf 3,11 Euro zulegten. Die Fluggesellschaft hatte eine Überkreuzbeteiligung mit TUIfly und den Einstieg der türkischen ESAS Holding angekündigt.

Quelle: ntv.de

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