Knapp vorbei ist auch daneben Dax verpatzt Landung
25.05.2009, 16:16 UhrDer deutsche Aktienmarkt hat uneinheitlich geschlossen. Wegen der Feiertage in den USA und in Großbritannien sprachen Börsianer von einem eher zufallsgetriebenen Handel.

Der Handel ist ruhig. Die US-Aktienmärkte bleiben wegen Memorial Day geschlossen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die deutschen Standardwerte haben zwar am Montagnachmittag den Sprung ins Plus geschafft, für eine Landung im grünen Bereich langte der Schwung aber nicht. Kurz vor Handelsschluss bröckelten die Gewinne wieder ab. Vom Ifo-Index kam kein stärkerer Impuls. Er ist etwas niedriger ausgefallen als erwartet. Die Geschäftserwartungen sehen aber weiterhin gut aus.
Der Dax schloss nach stark volatilem Geschäft nahezu unverändert bei 4.918 Punkten. Das Tageshoch lag bei 4.942, das Tagestief bei 4.829 Zählern. Das Handelsvolumen sei allerdings "ein Witz" gewesen, sagte ein Händler.
Dem deutschen Markt fehlten am Montag vor allem die Impulse aus Übersee: wegen Memorial Day in den USA blieben die Aktienmärkte in New York geschlossen. Auch in Großbritannien wurde nicht gehandelt. Angesichts der Zurückhaltung der Anleger fielen die Verluste vergleichsweise groß aus.
Auch der MDax konnte sein Niveau nicht halten. Er schloss bei 5.785 Zählern, was einem Minus von 0,5 Prozent entsprach. Allein der TecDax nahm gestützt von den Kursgewinnen bei den Solaraktien ein Plus von 0,5 Prozent bei 626 Punkten mit in den Feierabend.
Der Geschäftsklimaindex der deutschen gewerblichen Wirtschaft stieg im Mai auf 84,2 Punkte. Das ist der höchste Stand seit November vergangenen Jahres. Volkswirte hatten allerdings eine Verbesserung der Geschäftsklimas auf 85,0 vorhergesagt. Im April war der Indikator bereits auf 83,7 Punkte geklettert.
Etwas gestützt wurde der Dax von der Stärke defensiver Aktien. So lagen Beiersdorf, Merck und RWE im Plus. Ihre Gewinne federten die Abgaben der Zykliker wie Stahl- und Autowerte etwas ab. Bei Stahl- und Autowerten sprachen Händler von Gewinnmitnahmen, die auf eine dünne Liquidität trafen. Beiersdorf kletterten um 1,3 Prozent, während Daimler 0,6 Prozent verloren.
Stahlwerte profitierten zunächst von Kursgewinnen japanischer Konkurrenten. Aber die Anleger entschieden sich ihre Gewinne mitzunehmen. Salzgitter und ThyssenKrupp verloren daraufhin 0,6 bzw. 1,3 Prozent.
Lufthansa flogen 0,6 Prozent höher, nachdem die Commerzbank die Aktie auf "Hinzufügen" von "Halten" erhöht hat.
Im MDax stürzten Arcandor um rund 19,5 Prozent ab. Hintergrund ist der beunruhigende Ruf nach Staatshilfen und die Antwort der Regierung darauf, dass eine Hilfe nicht absehbar sei. Ohne staatliche Hilfe müsse das Unternehmen in Kürze Insolvenz anmelden, sagte Unternehmenschef Karl-Gerhard Eick der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". "Eick erpresst den deutschen Steuerzahler", kommentiert ein Aktienstratege diese Aussage. Da Staatsgelder aber "absolut nicht zu rechtfertigen wären", sollten Anleger die Aktie meiden.
Auf Porsche lastete ein 700-Millionen-Euro-Kredit von Volkswagen. Die Aktien des Sportwagenherstellers und VW-Großaktionärs gaben 3,1 Prozent ab.
VW-Stammaktien büßten 0,3 Prozent ein.
Die Ankündigung einer Kapitalerhöhung drückte Rhön-Klinikum um 7,1 Prozent ins Minus. Damit gehörten die Titel zu den größten MDax-Verlierern. Die LBBW rät allerdings weiter zum Kauf der Aktie. "Wir betrachten die Maßnahme als sinnvoll für die Unterstützung des künftigen Umsatz- und Gewinnwachstums", erklärte der zuständige Analyst.
Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa/dj