Marktberichte

Blick nach Ankara Dax vor festem Start

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(Foto: REUTERS)

Der Dax dürfte seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Positiv werde sich vor allem die unerwartet starke Zinserhöhung der Türkei auswirken, sagen Händler.

Mit kräftig steigenden Kursen an Europas Börsen rechnen Händler am Mittwoch. Im Fokus steht die Erleichterung über die Lage in den Schwellenländern, ausgelöst durch die massiven Zinserhöhungen in der Türkei. Darüber hinaus warten die Märkte auf die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung am Abend. Als Hauptgewinner einer Entspannungsrally werden der Bankensektor und die Aktienmärkte der europäischen Randstaaten gesehen. Auch die Unternehmenszahlen sprechen für Aktien. Daher dürfte es am deutschen Anleihemarkt durch Umschichtungen in risikobehaftetere Länder deutlicher abwärts gehen. Der Dax wird am Morgen rund 0,9 Prozent höher indiziert, der Euro-Stoxx-50 rund 0,7 Prozent.

Schon an Asiens Aktienmärkten ging es kräftig nach oben; so legt Japans Nikkei um 2,7 Prozent zu. Auf ihrer Dringlichkeitssitzung hatte die türkische Zentralbank ihren einwöchigen Repozins, den sie selbst als Leitzins bezeichnet, von 4,5 Prozent auf 10 Prozent mehr als verdoppelt. Die türkische Lira sprang danach um knapp 4 Prozent zum US-Dollar. Nachdem am Vortag bereits die indische Notenbank überraschend den Leitzins angehoben und damit vor allem die Rupie gestützt hatte, erholen sich nun auch andere Schwellenländer- bzw. Hochzinswährungen.

Außerdem steht auch die Sitzung der US-Notenbank Fed am Abend im Fokus. Im Konsens wird erwartet, dass die US-Währungshüter die monatlichen Wertpapierkäufe erneut um 10 Milliarden Dollar auf dann 65 Milliarden senken werden. Allerdings gibt es nach zuletzt teils enttäuschenden Konjunkturdaten sowie den jüngsten Verwerfungen an den Finanzmärkten einen gewissen Unsicherheitsfaktor.

"Mit den Zinsanhebungen in der Türkei und Indien und kurz vor der Bekanntgabe der Fed-Entscheidung werden die Märkte weiter vorsichtig bleiben", sagt Daisuke Uno, Stratege von Sumitomo Mitsui Banking. Die Chance für eine weitere Drosselung der lockeren Geldpolitik der Fed sieht er bei 70 Prozent: "Die Notenbank weiß, dass sie auf einem schmalen Pfad unterwegs ist und will keine weitere Aufregung um die Emerging Markets". Bei den Makrodaten steht in Deutschland die Verbraucherstimmung des GfK Konsumklima-Indexes im Fokus.

Osram im Plus

Bei den Unternehmensmeldungen überwiegt ein positiver Grundton. Wacker Chemie verhandelte wichtige Verträge für Silizium erfolgreich nach und meldet einen hohen Sonderertrag. Dieser werde das operative Ergebnis um rund 115 Millionen Euro erhöhen. Vorbörslich legt das Papier um knapp 5 Prozent zu.

Auch die Geschäftszahlen von Osram kommen im Handel gut an. Unerwartet gute Gewinnkennziffern sollten die Aktien laut Händlern auf neue Höchststände treiben. "Das Unternehmen kommt bei den Kostensenkungen deutlich schneller voran als erwartet", sagt ein Marktteilnehmer. Auch der Ausblick sei gut. Im Frankfurter Spezialistenhandel gewinnt der Titel vorbörslich knapp 4 Prozent.

Bei Daimler sorgt dagegen der überraschende Abgang von Produktions-Chef Andreas Renschler für Verwirrung. Er war als einer der kommenden Hoffnungsträger für das Management gesehen worden. Dies dürfte den Aktienkurs am Mittwoch bremsen.

Quelle: ntv.de, jga/DJ

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