Neue TUI-Gerüchte Dax wagt sich vor
09.05.2007, 11:51 UhrDie Anleger am deutschen Aktienmarkt nehmen nach den kräftigen Kursverlusten vom Vortag wieder vorsichtig Kurs auf die Dax-Marke von 7500 Punkten. Auf die Investoren prasselt dabei eine wahre Zahlenflut seitens der Unternehmen ein. Belastet wird der Anstieg unter anderem von Kursverlusten beim Index-Schwergewicht Telekom.
Der Dax notiert am frühen Mittag 0,3 Prozent im Plus bei 7457 Punkten. Der MDax steigt 0,5 Prozent auf 10760 Punkte. Die Technologiewerte ziehen den TecDax 0,4 Prozent ins Plus auf 863 Punkte.
Positive Analystenkommentare sowie Spekulationen über einen Einstieg eines Finanzinvestors beflügeln am Mittwoch die Aktie von Adidas. Mit einem Kursplus von rund zwei Prozent notiert die Aktie weit oben auf der Liste der stärksten Dax-Gewinner. "Das sind die Nachwehen der guten Zahlen von gestern", kommentierte ein Händler. Am Dienstag hatte die Aktie nach guten Quartalsergebnissen mehr als sieben Prozent dazugewonnen. Die Analysten der UBS stuften die Papiere zudem auf "Buy" von "Neutral" herauf, was für zusätzlichen Schwung sorgte.
Einmal mehr treiben Gerüchte um einen Einstieg eines Investors bei TUI die Aktie deutlich ins Plus. Spekuliert wird nun über eine Aufstockung der Beteiligung des ägyptischen Investors Hamed El Chiaty, die Aktie klettert daraufhin um rund zwei Prozent. "Es kursiert im Markt das Gerücht, dass der Ägypter seinen Anteil auf 30 Prozent erhöhen will", sagte ein Händler. TUI wollte sich nicht zu den Spekulationen äußern. El Chiaty hatte bei seinem TUI-Einstieg angekündigt, mittelfristig einen Anteil von gut fünf Prozent anzustreben. In Branchenkreisen treffen die aktuellen Meldungen daher auf Skepsis.
Deutlich im Plus notieren nach einem positiven Analystenkommentar auch die Aktien von Henkel mit einem Plus von 1,6 Prozent. Die Experten von Merrill Lynch stuften die Papiere des Konsumgüterherstellers auf "Kaufen" von zuvor "Neutral" hoch.
Die Commerzbank weckt nach einem starken Auftaktquartal die Hoffnung auf ein Jahresergebnis über der bisherigen Prognose. "Das Erreichte lässt sich zwar nicht auf das Jahr hochrechnen, bestärkt uns jedoch in unserer Zuversicht, dass wir die für 2007 gesteckten Renditeziele übertreffen können", sagte Bankchef Klaus-Peter Müller. Nach anfänglichem Zögern greifen die Anleger wieder zu und verhelfen der Aktie zu einem Kursplus von 1,2 Prozent.
Ein Dividendenabschlag von 75 Cent je Aktie zieht die Papiere der Deutschen Post optisch deutlich ins Minus. Mit einem Kursabschlag von 3,8 Prozent oder 90 Cent verlieren die Anteilsscheine jedoch auch leicht bei Bereinigung des Preises um die Gewinnausschüttung.
Unter Druck steht auch die Telekom mit einem Minus von 0,6 Prozent. Die Gewerkschaft Verdi ist nach zwei Tagen Urabstimmung zuversichtlich, bei den Mitarbeitern genügend Unterstützung für den ersten Streik in der Geschichte des Konzerns zu bekommen.
Nebenwerte gefragt
Im MDax ragen die Titel des Holzverarbeiters Pfleiderer nach einem Rekordergebnis im ersten Quartal mit einem Plus von 3,8 Prozent heraus. "Das Ebitda war fünf bis sechs Prozent besser als der Konsensus", sagte Analyst Georg Remshagen von der Dresdner Kleinwort. Die eigentliche positive Überraschung sei das Osteuropa-Geschäft, wo allein das neue Werk in Novgorod in der Anlaufphase eine Ebitda-Marge von 26 Prozent erreicht, so Remshagen weiter.
Gute Geschäfte verzeichnet auch Heideldruck. Das Betriebsergebnis legte um fast ein Drittel zu, unter dem Strich verdoppelte sich das Ergebnis sogar dank einer üppigen Steuergutschrift. Der Umsatz stieg um sechs Prozent. Zwar stuften Analysten der HVB die Aktie auf "Hold" von zuvor "Buy" herab, die Papiere lassen sich jedoch nach anfänglich leichten Verlusten nicht davon beeindrucken und legen 1,8 Prozent zu.
Ein Gewinnsprung im ersten Quartal bewegt die Anleger zum Einstieg bei Fraport. Die Titel des Frankfurter Flughafenbetreibers gewinnen zeitweise 4,6 Prozent. "Das positive war, dass der Ausblick für die Bereiche Retail und Properties angehoben wurde, während der Ausblick für den Gesamtkonzern unverändert geblieben ist", sagte HVB-Analyst Uwe Weinreich. Insgesamt bezeichnete er die Zahlen als exzellentes Ergebnis.
Quelle: ntv.de