Schlussspurt Dax zeigt Biss
29.04.2002, 20:25 UhrDer Dax kämpfte am Montag um die 5.000-Punkte-Marke. Anfangs schien die wichtige Marke schon verloren, im Verlaufe des Handelstages rückte sie aber wieder näher. Am Ende zeigte der Dax Biss und konnte die 5.000 verteidigen - wenn auch knapp.
Der Dax ging mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent bei 5.008 Zählern aus dem Montagshandel.
Der Handelsverlauf in Frankfurt war einmal mehr geprägt vom Geschehen an der Wall Street. Die konnte nach dem Einbruch am Freitag zunächst mit einem kleinen Plus an den Start gehen. Im Verlauf zeigten sich die New Yorker Notierungen aber sehr launisch und pendelten zwischen Plus- und Minus-Zone hin und her.
Die Sorgen über den weiteren US-Konjunkturverlauf belasteten auch das Geschehen in Frankfurt, sagte ein Händler. Vor allem der überraschend deutliche Rückgang des US-Verbrauchervertrauens und die schwachen Quartalszahlen der Unternehmen hatten am Freitag in New York zu Kursverlusten geführt.
Vor allem die deutschen Technologiewerte bekamen diese schlechte Stimmung am Montag zu spüren. Siemens verloren 0,6 Prozent auf 65,80 Euro, Infineon rutschten um ein Prozent auf 20,70 Euro, während sich SAP halten konnten und unverändert bei exakt 143 Euro aus dem Handel gingen. Eine Herabstufung durch J.P. Morgan konnte das Papier der Walldorfer Softwareschmiede offensichtlich nicht belasten. Die Analysten der US-Investmentbank haben die SAP-Aktie von "Buy " auf "Market Performer" herunter gestuft. Der faire Wert wurde mit 125 Euro angegeben. Der aktuelle Aktienkurs impliziere ein Umsatzwachstum von 15,5 Prozent in den Jahren 2001 bis 2007, erklärten die Analysten. Man halte aber ein Wachstum von elf Prozent für realistischer, hieß es zur Begründung.
Neben den Technologiewerten standen die Zahlen der Deutschen Bank im Blickpunkt. Das Finanzinstitut hat im ersten Quartal 2002 deutlich mehr verdient als im Vorjahr, der Vorsteuergewinn kletterte von 912 Mio. Euro auf 1,27 Mrd. Euro. Der Gewinn nach Steuern stieg von 382 Mio. auf 597 Mio. Euro. Freudensprünge lösten die Zahlen dennoch nicht aus. Ziehe man die Erlöse aus den Anteilsverkäufen ab, sehe die Bilanz schon nicht mehr so rosig aus, sagte ein Händler. Die Aktie verlor 0,5 Prozent auf 71,24 Euro. Im Schlepptau der Deutschen Bank ging es auch mit der Aktie der HypoVereinsbank um 0,3 Prozent abwärts auf 38,85 Euro.
Die im MDax notierte ProSiebenSat1 Media AG hat im ersten Quartal wegen der anhaltenden Werbeflaute einen weiteren Gewinneinbruch erlitten. Das Ergebnis vor Steuern fiel von 28,6 auf 8,5 Mio. Euro. Analysten hatten jedoch noch Schlimmeres erwartet. Sie waren von einem Ergebnis vor Steuern von 21 Mio. Euro ausgegangen. Dementsprechend schnell konnte sich die Aktie von ihrem morgendlichen Minus erholen und legte am Ende sogar zu um 2,8 Prozent auf 11,10 Euro.
Steigende Chancen auf einen Sieg bei der deutschen Fußballmeisterschaft sorgten bei der Aktie von Borussia Dortmund für steigende Kurse. Die Papiere kletterten um 10,7 Prozent auf 5,70 Euro. Einige Anleger sind offenbar davon überzeugt, dass die Borussen den Meistertitel holen und spekulieren vorsichtshalber schon mal auf steigende Einnahmen in diesem Zusammenhang.
Quelle: ntv.de