Es ist wie verhext Der Dow und die verflixte 13.000
02.03.2012, 22:30 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Es soll nicht sein: Mehrmals in dieser Woche lugt der Dow über die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten - am Ende der fünf Handelstage liegt er darunter. Die für einen Aufwärtstrend nötigen positiven Impulse von Seiten der Unternehmen oder aus Konjunktursicht fehlen, wie es unter den US-Anlegern heißt.
Belastet vom hohen Ölpreis haben die US-Börsen am Freitag mit leichten Verlusten geschlossen. Da es sowohl von Konjunktur- als auch von Unternehmensseite kaum neue Impulse gegeben habe, hätten sich die Anleger nicht aus der Deckung gewagt, sagten Händler. Der Ölpreis schürte trotz eines leichten Rückgangs Sorgen vor negativen Folgen für die gerade erst wieder fester anziehende US-Konjunktur.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor moderate 0,02 Prozent auf 12.977 Punkte. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 12.927 und 12.997 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,3 Prozent auf 1369 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank 0,4 Prozent auf 2976 Punkte. Im Wochenvergleich sank der Dow 0,05 Prozent, der S&P rückte dagegen um 0,3 Prozent und der Nasdaq um 0,4 Prozent vor. In Frankfurt war der Dax 0,3 Prozent leichter mit 6921 Stellen ins Wochenende gegangen.
"Um einen Abbruch des Aufwärtstrends zu stoppen, sind gute Nachrichten nötig, aber es stehen kaum Unternehmensergebnisse an, die dem Markt einen Schub geben können", sagte Analyst Rick Meckler von Libertyview Capital Management. Daher achteten die Anleger verstärkt auf die Risiken. "Und das größte Risiko ist derzeit der Ölpreis."
Von Sara Lee von Yelp
Zu den größten Gewinnern zählte der Lebensmittelkonzern Sara Lee. Der Hersteller von Senseo- und Natreen-Produkten kündigte die Zahlung einer Sonderdividende von drei Dollar an, wenn die Abspaltung seines Kaffee- und Tee-Geschäfts abgeschlossen ist. Damit sei Ende Juni zu rechnen. Die Sparte soll in den Niederlanden ansässig sein und in Amsterdam an die Börse gehen. Die Aussicht auf eine außerordentliche Ausschüttung ließ die Anleger zugreifen: Die Aktie legte mehr als 7 Prozent zu.
Das Verbraucherportal Yelp feierte trotz der gedämpften Stimmung am Markt ein furioses Debüt. Die Aktien schnellten an ihrem ersten Handelstag um mehr als 60 Prozent auf 24,58 Dollar in die Höhe. Yelp, das Nutzern seit acht Jahren private Bewertungen örtlicher Handwerker, Geschäfte und Nachtclubs anbietet, wird damit mit rund 1,4 Mrd. Dollar bewertet, etwa das 17-fache seines Umsatzes im vergangenen Jahr. Die Anleger wollen über das Portal vom wachsenden Online-Werbemarkt für regionale Firmen und Dienstleistungen profitieren.
Ebenfalls gefragt waren die Anteilsscheine des Online-Fotodienstleisters Shutterfly mit einem Plus von rund 16 Prozent. Das Unternehmen kauft von dem insolventen Fotokonzern Eastman Kodak Geschäftsteile.
Auf den Verkaufslisten standen die Dividendenpapiere von Monster Worldwide. Die Aktie des Karriereportals verbilligte sich um mehr als sieben Prozent, nachdem UBS das Papier auf "neutral von "kaufen" heruntergestuft hatte.
Rund elf Prozent Federn lassen mussten die Anteilsscheine von Overstock.com. Der Online-Händler enttäuschte die Wall Street mit seinen Quartalszahlen.
Quelle: ntv.de, rts