Marktberichte

Trichet zum Yuan Dollar im Aufwind

Der US-Dollar hat sich am Mittwoch im frühen europäischen Geschäft von den Kursverlusten der vergangenen Tage leicht erholt. So rutschte der Euro um rund einen Cent auf 1,4730 US-Dollar. Zum Yen zog die US-Währung ebenfalls an und kletterte auf 109 Yen nach 108,30 Yen zuvor im Handel in Fernost.

"Das ist zum Teil technisch bedingt, hängt aber auch mit den Aussagen von Trichet zum Yuan zusammen", begründete ein Händler die Dollar-Käufe. Im Streit um den nach Einschätzung der Europäer künstlich schwach gehaltenen Yuan hatte EZB-Chef Jean-Claude Trichet am Morgen nach Gesprächen mit dem chinesischen Regierungschef Wen Jiabao Bewegung auf der chinesischen Seite signalisiert.

Trichet verkündete in Peking die sofortige Gründung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zu Währungsfragen. Es sei möglich, dass sich China beim Thema Yuan bewege, sagte Trichet weiter. Trichet ist seit Anfang der Woche mit EU-Währungskommissar Joaquin Almunia und Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker in China. Ein stärkerer Yuan wäre sowohl gut für China als auch gut für den Wohlstand weltweit, fügte Trichet hinzu. Er habe den Eindruck, bei der chinesischen Führung finde langsam ein Umdenken statt.

"Ein stärkerer Yuan käme dem US-Dollar zugute", sagte ein Händler in Frankfurt. Der Kursanstieg der US-Währung hänge aber auch mit technischen Faktoren zusammen. So habe das Durchbrechen bestimmter Marken Verkäufe ausgelöst.

Derweil wirkte sich der überraschend deutliche Anstieg der Geldmenge M3 kaum auf die Märkte aus. "Zu 95 Prozent ist der Anstieg auf die Finanzmarktkrise zurückzuführen", sagte DZ-Bank-Analyst Bernd Weidensteiner. "Damit ist das eher ein Anlagephänomen als eine Aussage über den steigenden Inflationsdruck." Die Geldmenge war im Oktober verglichen zum Vormonat um 12,3 Prozent gestiegen. Analysten hatten nur mit einem Anstieg von 11,5 Prozent gerechnet.

An den Anleihemärkten notierte der Bund-Future mit Kursen um 115 Punkte am Vormittag leicht unter dem Vortagesschluss von 115,08 Zählern. Der Bobl-Future lag mit 109,020 Punkten 11,5 Ticks im Minus, der Schatz-Future rutschte um sechs Ticks auf 103,865 Punkte.

Quelle: ntv.de

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