Marktberichte

Es geht um die Marke Euro kämpft sich zurück

Nach dem schwächer als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindex (PMI) für China im April investieren Devisenanleger in Yen.

Nach dem schwächer als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindex (PMI) für China im April investieren Devisenanleger in Yen.

(Foto: REUTERS)

Frische Konjunkturdaten lassen den Euro taumeln. Die Gemeinschaftswährung schenkt eine psychologisch wichtige Marke her. Die Daten der Einkaufsmanagerindizes lassen darauf schließen, dass die EZB ihre Geldpolitik nochmals lockern könnte - mit allen Vor- und Nachteilen.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Euro ist am Dienstag nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus der Eurozone und Spekulationen auf eine mögliche Zinssenkung zeitweise deutlich unter die Marke von 1,30 Dollar gerutscht. Das Tagestief lag bei 1,2972 Dollar. Im weiteren Handelsverlauf konnte sich der Euro ein Stück weit erholen und stand am Abend bei 1,3015 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2990 Dollar (Montag: 1,3037 Dollar) festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7698 Euro.

Am Vormittag kam es zur entscheidenden Kursbewegung am Devisenmarkt: Ein überraschender Rückschlag bei der Stimmung von Einkaufsmanagern in Deutschland setzte den Euro umgehend unter Verkaufsdruck. In kurzer Zeit rauschte die Gemeinschaftswährung von einem Tageshoch bei 1,3083 Dollar um mehr als einen Cent nach unten. «Die EZB dürfte die Daten als Bestätigung für ihre vorsichtige Konjunktureinschätzung sehen», kommentierte Commerzbank-Experte Christoph Weil. Seiner Einschätzung nach ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die Notenbank den Leitzins auf ein neues Rekordtief bei 0,50 Prozent senkt.

Die italienische Großbank Unicredit rechnet mit Blick auf die schwachen Stimmungsdaten aus Deutschland ebenfalls mit einer Zinssenkung der EZB, voraussichtlich aber erst im Juni. Vermutlich werde die Notenbank weitere Stimmungswerte und Wachstumszahlen abwarten, so die Unicredit-Experten. Am Mittwoch dürfte daher der Ifo-Geschäftsklimaindex - das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer - besonders starke Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85165 britische Pfund, 128,56 japanische Yen und 1,2219 Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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