Marktberichte

Robuste US-Daten Dollar rauf, Euro runter

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(Foto: REUTERS)

Eine Reihe von positiven Wirtschaftsdaten aus den USA lässt Devisenanleger beim Dollar zugreifen, der Euro gerät unter Druck. Im Fokus stehen weiterhin die Spekulationen über einen Zinsschritt der EZB.

Robuste US-Konjunkturdaten haben den Euro belastet. Am Nachmittag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3617 US-Dollar. Am Morgen hatte sie ihr Tageshoch bei 1,3669 Dollar markiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3638 (Montag: 1,3635) Dollar fest.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

In den USA überraschte eine Reihe von Wirtschaftsdaten positiv und sorgte so für einen Kursauftrieb beim Dollar. Die Auftragseingänge für langlebige Güter legten im April unerwartet weiter zu, wie neue Zahlen des Handelsministeriums zeigten. "Das Wachstumsszenario ist intakt", kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Helaba.

Die weltgrößte Volkswirtschaft war zuletzt von einem ungewöhnlich kalten Winter ausgebremst worden. Die neuen Konjunkturdaten sollten Aufschluss darüber geben, inwieweit die jüngste Wachstumsschwäche wetterbedingt war. Auch Zahlen vom Immobilienmarkt und das Verbrauchervertrauen festigten am Nachmittag das Bild eines nur vorübergehenden Abschwungs.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,81100 (0,80990) britische Pfund, 139,01 (138,97) japanische Yen und 1,2221 (1,2210) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1275,50 gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 29 740,00 (29 660,00) Euro.

Am Morgen hatte der Euro seine Gewinne vom Wochenstart noch ausgebaut. Profitieren konnte die Gemeinschaftswährung von der guten Börsenstimmung in Europa, wo sich die Stimmengewinne eurokritischer Parteien bei der Europawahl nicht negativ auswirkten. Im Tagesverlauf schauten Anleger dann aber wieder auf US-Konjunkturdaten.

Commerzbank: Zinssenkung nicht ausreichend

Händlern zufolge dürfte der Euro bis zur nächsten EZB-Ratssitzung Anfang Juni weiter in einer engen Handelsspanne notieren. Seit Tagen pendelt er zwischen 1,36 und 1,37 Dollar. Viele Investoren rätseln derzeit über den weiteren Kurs der EZB-Geldpolitik. Zentralbank-Chef Mario Draghi hatte am Montag erneut seine Handlungsbereitschaft im Kampf gegen eine gefährliche Deflationsspirale unterstrichen. Schon Anfang Mai hatte er signalisiert, dass der EZB-Rat auf der nächsten Sitzung am 5. Juni Maßnahmen gegen die niedrige Inflation ergreifen könnte.

Nach Einschätzung der Commerzbank werden Leitzinssenkungen auf der nächsten EZB-Sitzung indes kaum ausreichen, um den Euro nachhaltiger zu schwächen. "Weitaus relevanter wäre ein Zinsschritt vor allem dann, wenn er als Auftakt für weitere Maßnahmen im Kontinuum des EZB-Arsenal verstanden werden müsste", sagt Analyst Ulrich Leuchtmann.

Quelle: ntv.de, ddi/jwu/dpa/DJ

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