Konjunkturdaten gemischt Dow bleibt standhaft
18.03.2010, 21:38 UhrTrotz der Sorgen mit Griechenland und einiger nicht berauschender Konjunkturdaten klettert der Dow Jones weiter. Der amerikanische Leitindex profitiert dabei von der starken Boeing-Aktie.
Die New Yorker Börsen haben am Donnerstag uneinheitlich tendiert. Im Aufwind des EADS-Rivalen Boeing verzeichnete der Dow den achten Tag in Folge Gewinne. Positive Bilanzen wie die des weltgrößten Sportartikelherstellers Nike und des Paketdienstes FedEx sorgten für Optimismus. Doch nach den Gewinnen der vergangenen Tage bremsten gemischte Konjunkturdaten die Kauflust der Anleger. Zudem lasteten auf der Wall Street - wie auch auf anderen Börsen in aller Welt - Sorgen über die griechische Finanzkrise.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 10.784 und einem Tief von 10.728 Zählern. Er ging 0,4 Prozent höher bei 10.779 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 schloss kaum verändert bei 1165 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann knapp 0,1 Prozent auf 2391 Stellen.
Boeing war der größte Gewinner im Dow. Konkurrent EADS erklärte, nach dem Ausstieg von US-Partner Northrop Grumman kaum noch fristgerecht ein Gebot für den milliardenschweren Tankflugzeug-Auftrag der US-Regierung einreichen zu können. Das Verteidigungsministerium in Washington stellte eine Fristverlängerung in Aussicht. Bisher seien aber noch keine entsprechenden Anträge eingegangen, hieß es. Boeing gewann 2,1 Prozent auf 70,87 Dollar.
Nike steigerte seinen Gewinn im dritten Geschäftsquartal überraschend stark. Netto verdiente der Adidas- und Puma-Rivale dank einer wachsenden Nachfrage knapp eine halbe Milliarde Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Vor einem Jahr schlugen allerdings hohe Übernahmekosten zu Buche. Nike-Aktien gewannen 5,3 Prozent.
Der Paketdienst FedEx profitierte von der weltweiten Konjunkturerholung: Der Deutsche-Post-Konkurrent steigerte im dritten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn stärker als erwartet. Die Titel lagen 3,2 Prozent im Plus.
Die Anleger hatten am Donnerstag eine Fülle von Konjunkturdaten zur Auswahl, mit denen sie sich nach der jüngsten Fed-Einschätzung ein eigenes Bild vom Zustand der US-Wirtschaft machen konnten: So stehen in der Industrie die Weichen weiter auf Erholung. In der Schlüsselregion Philadelphia, New Jersey und Delaware stieg im März die Geschäftsaktivität überraschend stark an. Zudem blieben die US-Verbraucherpreise im Februar stabil. Allerdings enttäuschte wieder einmal der Arbeitsmarkt: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging zwar zurück - aber nicht ganz so stark wie erwartet.
Dem Bericht zu den Verbraucherpreisen könne man entnehmen, dass eine Inflation definitiv kein Thema sei, sagte Analyst Jamie Cox von der Harris Financial Group. "Und ein niedriges Inflationsumfeld ist gut für alle."
Quelle: ntv.de, rts