Marktberichte

Starker Endspurt Dow bleibt über 10.000

Die US-Börsen bleiben in einem weitgehend von Verlusten geprägten Handel unter Druck. Sorgen über den europäischen Bankensektor und Nordkoreas drücken auf die Indizes. Gegen Handelsende machen sie ihre Verluste aber weitgehend wieder wett.

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(Foto: AP)

Sorgen über den europäischen Bankensektor und Nordkoreas Säbelrasseln haben die US-Aktienmärkte am Dienstag weitgehend belastet. Vor allem die Turbulenzen auf dem spanischen Bankenmarkt hielten die Wall Street weiter in Atem und drückten die großen Indices zeitweise rund drei Prozent ins Minus.

Die Anleger fürchteten sich nach der Rettung der regionalen Sparkasse CajaSur vor einem Übergreifen der Krise auf weitere Institute. Zudem schürte Nordkoreas Androhung eines Militärschlags gegen Südkorea Ängste vor einem gewaltsamen Konflikt auf der Halbinsel. Im Verlauf machten die Börsen aber einen Großteil ihrer Verluste wieder wett und schlossen uneinheitlich.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Minus von 0,23 Prozent aus dem Handel bei 10.043 Punkten. Im Handelsverlauf war er erneut unter die Marke von 10.000 Punkten gefallen bis auf einen Tagestiefstand von 9774 Zählern. Der S&P-Index schloss weitegehend unverändert bei 1074 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,12 Prozent auf 2210 Zähler.

Bei den Marktteilnehmern hielten sich Bedenken, die Rettung des Kreditinstituts CajaSur vom Wochenende könnte sich zu einer größeren Bankenkrise entwickeln. Hinzu kamen anhaltende Ängste, die Schuldenkrise in Europa könnte die Erholung der Weltwirtschaft abwürgen. "Die Sorge vor einem Überspringen der Krise zieht die Märkte nach unten. Es herrscht nun wirklich so etwas wie Panik", sagte Analyst Marc Pado von Cantor Fitzgerald & Co in San Francisco zu den Sorgen um den spanischen Bankensektor. Es sei aber fraglich, ob die US-Wirtschaft wirklich dermaßen von den Problemen im europäischen Raum in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Die Marktreaktion sei so gesehen übertrieben.

Die Anleger trennten sich vor allem von Börsenschwergewichten und Titeln aus dem Industriesektor: Die Aktien des Baugeräteherstellers Caterpillar verloren zeitweise mehr als drei Prozent, schlossen später aber nur noch leicht im Minus. Auch Papiere aus dem Rohstoffsektor standen auf den Verkaufslisten: So gaben die Anteilsscheine von Chevron 1,2 Prozent nach, der Aktienkurs von Exxon Mobil verlor 0,8 Prozent an Wert.

Daten vom US-Immobilienmarkt trübten die Stimmung zusätzlich. Der S&P/Case-Shiller-Index für Hauspreise zeigte kurz vor Handelseröffnung, dass die Preise im März im Vergleich zum Vormonat stabil geblieben sind. Im ersten Quartal sind sie allerdings gefallen, da das Auslaufen von Steuervergünstigungen den Preisdruck erhöhte. Anleger beobachten die Entwicklung am Häusermarkt genau, da hier die Finanzkrise ihren Ausgang nahm und eine Besserung damit als Voraussetzung für eine tiefgreifende Erholung der US-Wirtschaft gilt.

Zu den wenigen Gewinnern zählten die Anleger von AK Steel, die sich über einen Kurssprung von 11,4 Prozent freuen konnten. Die Citigroup hatte zuvor ihre Bewertung des Titels von "Halten" auf "Kaufen" verbessert.

Quelle: ntv.de, rts

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