Marktberichte

Rekorde für Blue Chips und Öl Dow kratzt an 14.000

Von Lars Halter, New York

Schon wieder ein Rekord-Tag für die Wall Street: Der Dow-Jones-Index nahm am Dienstag zum ersten Mal die Hürde von 14.000 Punkten – wenn er auch letztlich knapp darunter schloss und mit einem Plus von 0,15 Prozent auf "nur" 13.971 Punkten aus dem Handel geht.

Der breite Markt hatte es etwas schwerer: Der S&P-500-Index schließt mit einem Minus von 0,01 Prozent etwa unverändert bei 1529 Punkten. Die Nasdaq wiederum klettert um 0,55 Prozent auf 2712 Punkte.

Den Lauf der Aktienindizes konnte auch der Ölpreis nicht stoppen, der seinerseits auf Rekordkurs war: Der Rohstoff notierte im Intraday-Handel für einige Zeit deutlich über der Marke von 75 Dollar pro Fass und damit dem höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Doch rutschte er dann vor dem Hintergrund fallender Benzin-Futures aber auf 74,02 Dollar pro Fass zurück.

Die Wall Street bekam am Dienstag von konjunktureller Seite Unterstützung: Die Erzeugerpreise sind im Juni um 0,2 Prozent zurückgegangen, unter anderem weil im Berichtszeitraum die Preise für Energie und Lebensmittel etwas sanken. Analysten hatten im Vorfeld damit gerechnet, dass die Erzeugerpreise erneut zugelegt hätten. Entsprechend positiv reagieren Anleger auf dem verminderten Inflationsdruck.

Größter Gewinner im Dow ist American Express mit einem Plus von 4,6 Prozent. Wenige Tage vor der Quartalskonferenz des Kreditkartenriesen stuft Goldman Sachs die Aktie auf „Kaufen“ auf, was offensichtlich zahlreiche Anleger inspirierte.

Weitere Gewinner sind Intel vor der eigenen Quartalskonferenz und die Hightech-Kollegen Microsoft und IBM sowie die Industrie-Schwergewichte. Deren Aktien, darunter DuPont und General Electric sowie Caterpillar, verbessern sich vor der Annahme, dass die Unternehmen über ihre ausländischen Geschäfte vom schwachen Dollar profitieren und starke Quartalszahlen vorlegen werden.

Starke Zahlen kamen bereits von Coca-Cola. Dank der guten Geschäfte mit Wasser und anderen nicht-kohlesäurehaltigen Drinks blickt man auf ein Umsatz- und Gewinnwachstum über den Erwartungen. Die Aktie verliert dennoch, nachdem sie in den vergangenen Tagen bereits dramatisch gestiegen war und nun kein Potenzial mehr hatte.

Abwärts nach guten Zahlen geht es auch für den Pharma- und Konsumriesen Johnson & Johnson. Dessen Umsatz und Gewinn waren ebenfalls über den Erwartungen ausgefallen, doch sorgen sich einige Analysten um die künftigen Umsätze mit Arterien-Stents und einem Mittel gegen Blutarmut. Besser läuft hingegen das Konsumgeschäft, unter anderem dank der Übernahme der Konsumartikelsparte von Pfizer vor einem Jahr.

Über den Erwartungen meldet auch das Brokerhaus Merrill Lynch. Doch geht es auch für diese Aktie in den Keller, nachdem das Management in einer Telefonkonferenz mit Analysten zugegeben hatte, dass die Hypothekenkrise um faule Kredite noch immer ein Problem wäre.

Außerhalb der Ertragssaison gab es Merger-Nachrichten: Der Verlag Dow Jones und die News Corp. von Rupert Murdoch haben sich auf einen Deal geeinigt. Der umstrittene Medienzar würde danach die seit langem bekannten 5 Milliarden Dollar oder 60 Dollar pro Aktie für das Unternehmen zahlen. Jedoch muss die Übernahme noch von den Mehrheitseignern von Dow Jones, der Bancroft-Familie, abgesegnet werden, worin allerdings die größte Schwierigkeit besteht.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen