Marktberichte

Hoffnung treibt Bank-Aktien Dow schließt fest im Plus

Kursgewinne bei Bank-Aktien und ermutigende Arbeitsmarktdaten haben den US-Börsen am Mittwoch Auftrieb gegeben. Medienberichte über die kurz vor der Veröffentlichung stehenden Ergebnisse des staatlichen Stress-Tests signalisierten, dass einige große US-Banken wie JP Morgan Chase kein weiteres Kapital benötigen. Für ein Aufatmen bei den Anlegern sorgte auch der Bericht einer privaten Arbeitsagentur, wonach sich der Stellenabbau in den USA im April verlangsamt hat.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zum Handelsschluss mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent bei 8512 Punkten, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 8403 und 8518 Zählern gependelt war. Der breiter gefasste S&P-500 stieg um 1,7 Prozent auf 919 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging mit einen Plus von 0,3 Prozent bei 1759 Punkten aus dem Handel.

Am Donnerstag nach US-Börsenschluss erwartet der Markt die Ergebnisse des Stress-Tests der US-Regierung. Anleger versprechen sich durch die Daten ein klareres Bild über den Zustand des Finanzsektors. Medienberichten zufolge brauchen zumindest JPMorgan und Morgan Stanley kein frisches Kapital. Der Bank of America soll die Regierung dagegen nach bisher unbestätigten Informationen einen Kapitalbedarf von bis zu 34 Mrd. Dollar diagnostiziert haben.

Bei der Citigroup spekulieren Beobachter auf einen Bedarf von fünf Milliarden Dollar. Die Aktien von JP Morgan Chase schlossen 6,9 Prozent fester, Bank of America gewannen 17,1 Prozent, Citigroup 16,6 Prozent.

Zu den Gewinnern gehörten auch die Aktien von Walt Disney, nachdem der Unterhaltungskonzern mit seinem Quartalsgewinn die Erwartungen übertroffen hatte. Die Papiere schossen um 11,8 Prozent in die Höhe.

Energiewerte legten ebenfalls zu. Der Preis für US-Leichtöl hatte im Handelsverlauf die Marke von 56 Dollar je Fass überwunden. Chevron verteuerten sich um 3,6 Prozent.

Verluste verbuchten die Aktien von Dow Chemical. Der Chemiekonzern hatte am Dienstag nach Börsenschluss mitgeteilt, über eine Kapitalerhöhung rund 1,6 Mrd. Dollar einnehmen und einen Großteil davon zur Schuldentilgung einsetzen zu wollen. Die Papiere fielen um knapp sieben Prozent. Bei den Tech-Werten verloren Apple 0,2 Prozent.

Die Aktien von General Motors gaben um 10,3 Prozent nach. Der um sein Überleben kämpfende US-Autobauer hatte zuvor bekannt gegeben, bis zu 60 Mrd. neue Aktien ausgeben zu wollen, um seine Schulden zu begleichen. Damit würden die jetzigen Papiere des Unternehmens nahezu wertlos und der Staat gleichzeitig neuer Großaktionär.

Nach Erhebungen der Arbeitsagentur ADP sank die Zahl der Jobs in der Privatwirtschaft um 491.000. Einen geringeren Stellenabbau hat es seit fünf Monaten nicht mehr gegeben. Dies schürte die Hoffnung, dass der am Freitag anstehende offizielle Arbeitmarktbericht für April nicht so schlecht ausfallen und die US-Wirtschaft das Schlimmste hinter sich haben könnte.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,88 Mrd. Aktien den Besitzer. 2171 Werte legten zu, 898 gaben nach und 78 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,96 Mrd. Aktien 1504 im Plus, 1193 im Minus und 143 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 02/32 auf 96-19/32. Sie rentierten mit 3,155 Prozent. Die 30-jährigen Bonds fielen 11/32 auf 89-30/32 und hatten eine Rendite von 4,086 Prozent.

Mehr als zwei Milliarden für Skype

Das Online-Auktionshaus Ebay peilt bei dem geplanten Börsengang seiner Internettelefonie-Tochter Skype eine Milliarden-Bewertung an. Er hoffe, dass Skype mit mehr als zwei Milliarden Dollar bewertet werde, sagte eBay-Chef John Donahoe der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. "Skype ist viel mehr als das wert." Der US-Konzern will die Tochter in der ersten Hälfte 2010 an die Börse bringen. Im Jahr 2005 hatte Ebay 2,6 Mrd. Dollar für Skype bezahlt, musste später aber Milliarden-Abschreibungen vornehmen. Der Telefonie-Dienst blieb finanziell hinter den Erwartungen zurück.

Mit der Skype-Software können Nutzer via Internet untereinander kostenlos telefonieren sowie vergleichsweise günstig auch in Fest- und Mobilfunknetze. Die Nutzerzahlen steigen rasant und liegen über 400 Millionen. Im vergangenen Jahr erzielte Skype einen Umsatz von 551 Mio. Dollar (416 Mio. Euro). Es ist noch unklar, welchen Anteil an Skype eBay im kommenden Jahr an die Börse bringt.

Quelle: ntv.de, rts, mit Material von dpa

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