Marktberichte

McAfee löst Unruhe aus Dow stabil erwartet

BIP, Arbeitskosten, McAfee, die Banken und der Ölsektor: Die Themen des letzten Handelstages im April 2010.

BIP, Arbeitskosten, McAfee, die Banken und der Ölsektor: Die Themen des letzten Handelstages im April 2010.

(Foto: REUTERS)

Die US-Börsen werden am Freitag kaum verändert erwartet. Nach der Nachrichtenvielfalt der Vortage mit einer ganzen Reihe von Bilanzvorlagen und der Sorge um die Kreditkrise in Europa kehre zum Wochenausklang deutlich mehr Ruhe ein, sagten Börsianer. Vor Börsenstart stand die Entwicklung der US-Wirtschaft (BIP) im ersten Quartal im Fokus. Erwartungsgemäß ging etwas an Schwung verloren. Im Verlauf dürften dann noch weitere Konjunkturdaten wie der Chicagoer Einkaufsmanagerindex und Verbraucherstimmung der Uni Michigan Bewegung bringen.

Gegen 14.55 Uhr stand der Future auf den Dow Jones Industrials mit 0,03 Prozent im Minus, nachdem der US-Leitindex am Vortag 1,10 Prozent auf 11.167 Punkte zugelegt hatte. Mehrheitlich gute Zahlen und die Hoffnung auf eine Lösung der griechischen Schuldenkrise hatten den Markt gestützt. Der Future auf den Nasdaq 100 stand um 0,06 Prozent über dem Vortagesschluss. Am Donnerstag war der Auswahlindex um 1,76 Prozent auf 2.042,89 Punkte gestiegen.

Ein enttäuschendes Quartalsergebnis hat bei McAfee am Freitag einen Kurssturz ausgelöst. Im vorbörslichen US-Handel notierten die Titel des Spezialisten für Antiviren-Software mehr als elf Prozent unter ihrem Vortagesschluss von 39,53 Dollar. Die in Frankfurt gelisteten Papiere fielen sogar um 13,3 Prozent.

Wegen der Kosten zur Behebung eines Software-Fehlers, der Computer von mehr als 100 Großkunden lahmgelegt hatte, blieb der McAfee-Gewinn im ersten Quartal mit 0,60 Dollar je Aktie hinter der Markterwartung von 0,63 Dollar zurück.

Im Blick der Marktteilnehmer dürften angesichts der drohenden Ölkatastrophe im Golf von Mexico und den Quartalszahlen von Chevron die Ölkonzernen stehen. Nach der Zahlenflut der Vortage bindet nun lediglich Chevron als Schwergewicht aus dem Ölsektor mit seiner Bilanzvorlage die Aufmerksamkeit.

Der zweitgrößte US-Ölkonzern hat den Umsatz und Gewinn im ersten Quartal 2010 kräftig gesteigert. Einem Börsianer zufolge waren die Gewinnziffern auf den ersten Blick etwas besser als erwartet, während der Umsatz etwas enttäuscht habe. Die Aktie gab vorbörslich etwas nach.

Mit Spannung hatten die Marktteilnehmer frische Daten zur Lage der US-Konjunktur erwartet: Wie das US-Handelsministerium in Washington in einer ersten Schätzung vorbörslich mitteilte, verlor die US-Wirtschaft in den ersten drei Monaten 2010 erwartungsgemäß an Schwung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 3,2 Prozent. Im Schlussquartal 2009 hatte die Rate noch bei 5,6 Prozent gelegen. Der US-Arbeitskostenindex ist im ersten Quartal um 0,6 Prozent angestiegen. Der Anstieg lag damit im Rahmen der Erwartungen.

Am Donnerstag hatten die Aussichten auf eine längere Niedrigzinsphase und gute Firmenbilanzen die New Yorker Börsen angetrieben. Die US-Notenbank hatte Mitte der Woche ihre Nullzinspolitik beibehalten und versichert, den Leitzins noch für einen ausgedehnten Zeitraum extrem niedrig zu belassen. Zudem beurteilte die Federal Reserve die Entwicklung der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt optimistischer als zuletzt.

Für positive Stimmung sorgte auch die sich abzeichnende schnelle Entscheidung über Hilfen für das hoch verschuldete Griechenland. Händler sprachen nach der Verkaufswelle am Dienstag von einer Kurserholung auf breiter Front.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa/rts

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