Marktberichte

EZB enttäuscht Börsianer Dow unter 12.000

Börsianer warten kurz vor Weihnachten auf eine schöne Bescherung.

Börsianer warten kurz vor Weihnachten auf eine schöne Bescherung.

(Foto: REUTERS)

EZB-Chef Draghi schafft es nicht, für gute Laune an der New Yorker Börse zu sorgen. Auch die Erwartungen hinsichtlich des EU-Gipfels sind nicht allzu hoch. Damit geht es mit den amerikanischen Indizes nach unten.

Mit Enttäuschung aufgenommene Aussagen von Mario Draghi, dem Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) und gesunkene Erwartungen in Bezug auf die Ergebnisse des EU-Gipfels haben am Donnerstag an Wall Street für nachgebende Kurse gesorgt. Vor allem im späten Handel kamen die Kurse stark unter Druck und gingen in der Nähe ihrer Tagestiefs aus der Sitzung. Der EZB-Präsident hatte verstärkten Käufen von Staatsanleihen durch die Notenbank eine Absage erteilt und die Erwartungen der Märkte damit enttäuscht. Die wesentlich besser ausgefallenen wöchentlichen US-Erstanträge spielten vor diesem Hintergrund keine Rolle.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte verlor 1,6 Prozent auf 11.998 Punkte. Das Tagestief lag bei 11.966 Punkten. Der S&P-500-Index reduzierte sich um 2,1 Prozent auf 1234 Zähler. Der Nasdaq-Composite-Index ging mit einem Abschlag von 2,0 Prozent bei 2596 Punkte aus dem Handel.

Viele Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, dass die EZB nach einem Aufbruch in die Fiskalunion bereit sein würde, den Refinanzierungsbedarf von Italien, Spanien und Europas Banken in den ersten vier Monaten 2012 von rund 500 Milliarden Euro notfalls auch mit der Notenpresse sicher zu stellen. "Es wird nicht der große Befreiungsschlag erwartet, aber falls es keine sichtbaren Fortschritte gibt wäre dies eine große Enttäuschung", sagte ein Teilnehmer mit Blick auf die Gipfel-Ergebnisse.

Im späten Handel sorgten dann Berichte, wonach Deutschland sich gegen zentrale Punkte der erwarteten Gipfel-Beschlüsse stellen könnte, für weiter nachgebende Kurse. Dazu zähle eine Bankenlizenz für den dauerhaften Rettungsschirm ESM. Beobachter rechnen für Freitag wegen der Vielzahl von Meldungen und Aussagen zu den Ergebnissen des Gipfels mit einem sehr volatilen Handel.
Vor diesem Hintergrund gingen die wesentlich besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen US-Erstanträge völlig unter. Diese sind in der Woche zum 3. Dezember auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten gefallen.

Überdurchschnittlich unter Druck standen vor allem die Finanzwerte. Bank of America gaben um 5,1 Prozent nach, JP Morgan um 5,2 Prozent. Für die Allianz-Beteiligung Hartford Financial Services ging es um 8,1 Prozent nach unten.

Die als defensiv geltenden Aktien hielten sich etwas besser. Coca-Cola gaben um 0,1 Prozent nach und Kraft Foods fielen um 0,6 Prozent. McDonald's erhöhten sich um 0,5 Prozent. Der weltweite flächenbereinigte Umsatz der Schnellrestaurant-Kette ist im November überraschend stark um 7,4 Prozent gestiegen.

In der zweiten Reihe kletterten Pacific Sunware um 10.4 Prozent. Das auf Kleidung für Teenager und junge Erwachsene spezialisierte Unternehmen hat Verhandlungen mit Vermietern von Geschäftsräumen abgeschlossen und wird in den kommenden 14 Monaten zwischen 175 und 200 unprofitable Shops schließen. Künftig wolle man sich auf eine Basis von 500 bis 600 gut laufenden Geschäften konzentrieren, so Pacific Sunware.

Quelle: ntv.de, DJ

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