Microsoft beflügelt Dow wieder über 9.000
22.08.2002, 22:20 UhrDie US-Börsen blieben auch am Donnerstag auf der Erfolgsspur. Für Kauflaune sorgten einige positive Unternehmensnachrichten. Gestützt habe zudem eine höhere Bewertung der Microsoft-Aktien durch eine Investmentbank, sagten Händler. Der Dow Jones verbuchte am Ende ein Plus von 1,1 Prozent auf 9.054 Punkte, für die Nasdaq ging es 1 Prozent auf 1.423 Punkte nach oben.
Dem Dow gelang damit erstmals wieder seit dem 10. Juli der Sprung über die psychologisch wichtige 9.000er-Marke. Die große Frage sei, ob die Börsen nun das Schlimmste hinter sich hätten, sagten Händler. Die Stimmung sei zwar nicht schlecht, doch sei die Angst vor neuen Bilanzskandalen, schlechten Unternehmensergebnissen und schleppender Konjunkturentwicklung immer noch in den Köpfen der Anleger. Viele würden daher abwarten, bevor sie neue Positionen aufbauten, so Händler weiter. Die Umsätze seien daher recht dünn.
Von der Konjunkturseite gab es am Donnerstag keine Überraschungen. Die Erstanträge auf Arbeitsosenhilfe sanken in der Woche zum 17. August um 2.000 auf 389.000 und lagen damit leicht über den Analystenerwartungen von 386.000.
Im Blickpunkt stand die Aktie von Microsoft, die von einer Analystenaufstufung profitierte. Die Investmentbank Salomon Smith Barney hat die Aktie des Software-Riesen auf „outperform“ von zuvor „neutral“ nach oben gestuft. Die Aktie verbesserte sich um 1,8 Prozent auf 53,23 Dollar.
Der Softwarehersteller Synopsys hat im dritten Quartal einen Verlust von 1,93 Dollar je Aktie verbucht, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte noch ein Überschuss von 22 Cent je Anteilsschein in den Büchern gestanden. Ohne Sondereinfluss schrieb das Unternehmen einen Gewinn von 53 Cent je Aktie und lag damit 3 Cent über den Erwartungen von Analysten. Für das Gesamtjahr korrigierte Synopsis seine Planungen auf grund der ökonomischen Situation. Für die Papiere ging es 7,4 Prozent auf 47,25 Dollar nach oben.
Knapp 20 Prozent auf 14,17 Dollar legte der Softwarekonzern J.D.Edwards & Co's zu. Das Unternehmen hatte nach einem Verlust im Vorjahreszeitraum für das dritte Geschäftsquartal wieder einen Gewinn auasgewiesen.
Der Telekom-Ausrüster Ciena hat im dritten Quartal einen Verlust von 42 Cent je Aktie erwirtschaftet und lag damit deutlich unter dem Vorjahresergebnis als noch ein Gewinn von 2 Cent je Anteilsschein geschrieben wurde. Ohne Sondereffekte betrug der Verlust 16 Cent je Aktie, Analysten hatten mit einem Minus von 19 Cent je Aktie gerechnet. Die Aktie fiel 8,2 Prozent auf 4,12 Dollar.
Schlechte Nachrichten gab es für Martha Stewart. Anleger, die von dem rasanten Preisverfall ihrer Haushaltswaren-Design-Firma Martha Stewart Living Omnimedia betroffen sind, haben die Publizistin verklagt. Sie werfen Stewart vor, eigene Aktien verkauft zu haben, bevor das Unternehmen schlechte Nachrichten veröffentlichte. Die Aktie fiel 4,3 Prozent auf 8,60 Dollar.
Die Ratingagentur Moody's bremste hingegen die Aktie des Finanzkonzerns J.P. Morgan. Moody's hatte mitgeteilt, das Rating werde möglicherweise gesenkt. Grund seien Sorgen um die Gewinnentwicklung der Bank und einer möglichen Schädigung ihres Rufs im Zusammenhang mit dem Kollaps des Energiehändlers Enron, hieß es. Die Aktie fiel 0,7 Prozent auf 26,69 Dollar.
US Airways will die Aktivitäten ihrer Hauptfluglinie um weitere zehn Prozent einschränken. Mit diesem Schritt solle die Liquidität und das Umsatzwachstum des Konzerns sichergestellt werden, so der US Airways-Vorstand David Siegel in einem Zeitungsinterview. Seit den Terroranschlägen vom 11. September habe das Unternehmen seine Flugtätigkeiten bereits um 23 Prozent nach unten geschraubt, hieß es weiter.
Quelle: ntv.de