Marktberichte

Optimismus im Fall Europa Dow zieht sich hoch

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt: Hoffnungen auf eine Lösung der europäischen Schuldenkrise stützen den Handel an der New Yorker Wall Street. Gemischt ausgefallene US-Konjunkturdaten spielen nur eine marginale Rolle.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Hoffnungen auf ein baldiges Rettungspaket gegen die Euro-Krise haben die Wall Street am Donnerstag gestützt. Bis spätestens Mittwoch wollen die Euro-Länder eine Einigung in offenen Fragen bei der Lösung der Schuldenkrise erzielen, wie die Regierungen Frankreichs und Deutschlands in einer gemeinsamen Erklärung ankündigten. "Wenn wir das Europa-Problem hinter uns bringen könnten, denke ich, dass der Markt auf der Grundlage von Wirtschaftsdaten und Quartalsergebnissen zulegen wird", sagte ein Analyst in New York.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,3 Prozent und schloss bei 11.541 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 legte ebenfalls 0,5 Prozent zu auf 1215 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq reduzierte im Handelsverlauf seine Verluste und lag nur noch 0,2 Prozent tiefer auf 2598 Punkten.

Im frühen Geschäft hatten zunächst neue Sorgen über den Mangel an Fortschritten im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise die US-Börsen belastet. Die anhaltende Nervosität erhielt neue Nahrung durch Medienberichte über eine mögliche Verschiebung des EU-Krisengipfels am Wochenende. Vor allem das Hickhack um die Ausgestaltung des Euro-Rettungsschirms EFSF zehrte an den Nerven der Anleger. Die Vertagung der Entscheidung über umfassende Schritte zur Krisenbekämpfung wog dann am US-Markt weniger schwer als die deutsch-französische Zusage, bis Mittwoch eine Lösung zu präsentieren.      

Die laufende Quartalssaison bot ein gemischtes Bild zu dem Zustand der Konzerne. Der Finanzkonzern American Express verdiente zwar dank kauffreudiger Karteninhaber im abgelaufenen Quartal mehr als an der Wall Street erwartet. Die Papiere des Konzerns büßten aber fast zwei Prozent ein.

AT&T verbuchte im vergangenen Quartal einen Rückgang bei Umsatz und Neukunden. Der Kurs des Kaufinteressenten für die US-Tochter der Deutschen Telekom gab daraufhin 0,3 Prozent nach. Auch Aktien von Eli Lilly standen ebenfalls auf der Verkaufsliste der Börsianer und notierten 0,2 Prozent tiefer, nachdem der Pharmakonzern einen Gewinnrückgang vermeldet hatte. Bislang verlief die Berichtssaison jedoch überwiegend positiv: Nach Daten von Thomson Reuters lagen die Ergebnisse von 70 Prozent der Unternehmen aus dem S&P 500-Index bislang über den Erwartungen.

Zu den Verlierern zählten auch die Anteilsscheine von Ebay. Das Internet-Handelshaus gab angesichts der unsicheren Wirtschaftslage für das wichtige Weihnachtsquartal einen nur verhaltenen Ausblick. Er glaube nicht an eine überragende Saison, sagte Ebay-Chef John Donahoe in einem Reuters-Interview. Das Unternehmen gehe aber von soliden Geschäften aus. Die Ebay-Dividendenpapiere verbilligten sich um 3,0 Prozent ein.    

Neue Konjunkturdaten lieferten ein gemischtes Bild vom Zustand der US-Wirtschaft. Der Konjunkturindex der Philadelphia-Fed kletterte auf den höchsten Stand seit sechs Monaten, und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging zurück. Zugleich jedoch zeigten Daten zu Häuserverkäufen, dass der US-Immobilienmarkt weiter am Boden liegt.

Quelle: ntv.de, rts

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