Marktberichte

Opec-Kürzung bleibt aus Druck auf Ölpreise

Spekulationen auf weitere Öl-Förderkürzungen sind am Montag nach dem Opec-Treffen enttäuscht worden. Das Kartell will lediglich die bereits beschlossenen Senkungen von 4,2 Mio. Barrel täglich strikter umsetzen. "Das ist wegen der Wirtschaftskrise eine nachvollziehbare Entscheidung, allerdings sollte die Opec nun nicht davon ausgehen, in nächster Zeit den Ölpreis bei 50 US-Dollar zu sehen", sagte Experte Jonathan Kornafel von Hudson Capital Energy.

Das Fass US-Leichtöl WTI verbilligte sich in Reaktion auf die Opec-Entscheidung um 4,2 Prozent auf 44,35 US-Dollar, die Nordseesorte Brent wurde 4,2 Prozent niedriger bei rund 43 US-Dollar gehandelt.

Der "Druck nach unten" auf die Ölpreise werde anhalten anhalten. Diese Einschätzung vertrat Rainer Wiek vom Energie Informationsdienst (EID) am Montag in Hamburg. "Die Rohölmärkte werden überlagert von der Angst um die Weltwirtschaft, dem Absturz der Konjunktur und dem Verbrauchsrückgang in den Industrienationen", sagte Wiek.

Die Analysten der Commerzbank halten die bisherigen Opec-Beschlüsse für ausreichend, um das Überangebot am Ölmarkt abzubauen. "Eine nochmalige Kürzung der Förderquoten hätte der Glaubwürdigkeit der Opec schaden können, wenn sie letztlich nicht umgesetzt wird", kommentierte Analyst Eugen Weinberg. "Es hätte zudem das Risiko bestanden, dass der Ölpreis deutlich gestiegen wäre, was die derzeit schwache Nachfrage noch weiter belastet hätte, mit entsprechend negativen langfristigen Auswirkungen für Nachfrage und Preise."

Goldpreis sinkt

Gold war bei den Anlegern zu Wochenbeginn weniger gefragt. Investoren zeigten sich risikofreudiger und verlagerten ihr Geld weg vom krisensicheren Edelmetall hin zu riskanteren Anlagen wie beispielsweise Aktien. Der Goldpreis sank um rund fünf US-Dollar auf 921 US-Dollar je Feinunze. Die Nachfrage nach physischem Gold sei aber weiterhin robust, betonte Weinberg.

Die Hoffnung auf eine solide Nachfrage trotz Rezession stützte Industriemetalle. Kupferpreise stiegen um bis zu zwei Prozent auf 3748 US-Dollar je Tonne. Analysten blicken aber trotz gesunkener Lagerbestände skeptisch auf die Nachfrage. "Es scheint, dass es aus China eine Nachfrage gibt, die die Bestände aufbraucht", sagte Marc Elliot, Analyst bei Fairfax. "Ich bin aber immer noch skeptisch, ob das real und nachhaltig ist." Nickel legte um mehr als fünf Prozent zu.

Quelle: ntv.de

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