Marktberichte

Dax-Vorschau Es geht nach oben

Die europäischen Aktienmärkte haben den Schreck über die Zahlungsnöte von Dubai relativ schnell verwunden und dürften sich deshalb Experten zufolge zunächst weiter nach oben entwickeln. "Die Optimisten sind zurück und bislang haben sie recht behalten", sagt etwa NordLB-Stratege Tobias Basse.

An der Börse sprießt wieder die Hoffnung

An der Börse sprießt wieder die Hoffnung

(Foto: REUTERS)

Zwar wird allgemein erwartet, dass die Kursschwankungen anhalten. Für den Dax stehen die Chancen für einen freundlichen Start ins Jahr 2010 im Moment aber recht gut. In der abgelaufenen Woche fehlte dem deutschen Leitindex die Kraft, das Jahreshoch von 5.888 Punkten nachhaltig zu überspringen. Dennoch gewann der Dax bis Freitagmittag auf Wochensicht 0,9 Prozent auf 5.739 Punkte.

Analyst Basse rechnet damit, dass in der neuen Woche die US-Konjunktur wieder in den Fokus rückt und einmal mehr den Takt an den Börsen vorgeben wird. Dabei stehen vor allem die Daten zum privaten Konsum im Vordergrund. "Auf den US-Verbraucher wird Verlass sein", schätzt Basse, der mit steigenden Einzelhandelsumsätzen und einem verbesserten Verbrauchervertrauen (Uni Michigan) rechnet.

Die WestLB-Analysten erwarten allerdings, dass die Konsumausgaben im Schlussquartal weit weniger stark zulegen werden als noch im dritten Quartal. Im Fokus bei den makroökonomischen Daten stehen zudem die US-Importpreise. Große Überraschungen von der Makrofront wird es nach Ansicht von Experten für die Anleger indes nicht geben. "Der Markt preist das alles mehr oder weniger ein", betont Basse. Er rechnet deshalb mit einer Seitwärtsbewegung des Dax, Kursschwankungen einbegriffen. "Denn auch wenn man auf der Stelle geht, kann man die Schrittzahl erhöhen." Die Unicredit stuft das Rückschlagspotenzial für Dax und Eurostoxx derzeit ebenfalls als gering ein.

Geldpolitik im Blick

Gespannt werden die Anleger in der neuen Woche auch auf weitere Signale für die Zinspolitik der Notenbanken in den USA und Europa schauen. "Die Geldpolitik könnte als Risikofaktor für die Aktienmärkte eine Renaissance erfahren, nämlich dann, wenn eine Straffung der Leitzinsen vom Markt wesentlich früher thematisiert wird, als bislang angenommen", betonen die Experten der WestLB. Sowohl Fed-Vertreter als auch europäische Zentralbanker werden bei diversen Anlässen Reden halten. Von den USA erwarten Marktteilnehmer aber so schnell keinen Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes. "Die Fed wird die Zinsschraube nur anziehen, wenn die Konjunktur wirklich anzieht - davon gehe ich fest aus", meint Basse.

Quelle: ntv.de, Anika Lehmann, Reuters

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