Marktberichte

Was kommt nach dem Zinsplus? Euro behauptet sich

Nach der EZB-Zinsanhebung hält sich der Euro am Donnerstag knapp unter der Marke von 1,43 US-Dollar. Kurzzeitig sorgt Notenbank-Präsident Trichet für neue Unsicherheit über erwartete weitere Zinsschritte, doch der Devisenmarkt findet schnell wieder in den Tritt.

Das erste Zinsplus seit drei Jahren ist laut EZB-Präsident Trichet nicht automatisch der Beginn einer Serie von Zinserhöhungen".

Das erste Zinsplus seit drei Jahren ist laut EZB-Präsident Trichet nicht automatisch der Beginn einer Serie von Zinserhöhungen".

(Foto: dpa)

Der Euro tendiert nach der Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank wenig verändert an der Marke von 1,43 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen das erste Mal seit dem Untergang von Lehman Brothers erhöht, und zwar wie erwartet um 25 Basispunkte. Vorübergehend fiel der Euro bis auf knapp 1,4250 US-Dollar, weil EZB-Präsident Jean-Claude Trichet den Zinsschritt nicht als Auftakt einer Serie von Zinserhöhungen dargestellt hat.

Dann stieg der Euro wieder, auch weil die EZB noch keine Entspannung auf der Inflationsseite sieht: "Das spricht eben doch für weitere Zinserhöhungen", so ein Händler. "Der Zinsschritt selbst ist eingepreist", ergänzt er mit Blick darauf, dass der Euro am Mittwoch "Vorschusslorbeeren" in Form eines neuen Jahreshochs bei 1,4351 US-Dollar bekommen habe. Nun habe der Euro knapp unterhalb dieser Marke eine Verschnaufpause eingelegt.

"Die EZB wird nun voraussichtlich einen pragmatischen Kurs fahren", so Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst der Commerzbank. Sie werde die Geldpolitik weiter an der Inflation ausrichten. "Nun liegen die Karten bei der Fed", meint er. Aus der US-Notenbank kämen sehr unterschiedliche Töne, sie werde mit Zinserhöhungen vermutlich noch länger warten: "Das spricht für den Euro", meint er.

Das Pfund Sterling zeigt sich wenig verändert, nachdem die Bank of England die Geldpolitik wie erwartet noch nicht gestrafft hat. Eine Anleiheauktion Spaniens ließ die Währungsmärkte kalt. Das spanische Finanzministerium hat am Vormittag eine neue Staatsanleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren begeben. Das Volumen lag bei 4,13 Mrd. Euro und damit knapp über der Mitte der erwarteten Spanne zwischen 3,5 und 4,5 Mrd. Euro.

Aus technischer Sicht sei der Euro im Bereich des Tagestiefs bei knapp 1,4250 US-Dollar unterstützt. Das Vortageshoch von 1,4352 US-Dollar wirke als Widerstand.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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