Es geht weiter abwärts Euro bekommt weiche Knie
06.07.2012, 20:00 Uhr
(Foto: dpa)
Der Euro gibt nach der EZB-Zinssenkung und schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA weiter nach. Die Gemeinschaftswährung fällt unter die Marke von 1,24 Dollar.
Die anhaltende Krise in der Eurozone hat den Eurokurs auf den tiefsten Stand seit Juni 2010 gedrückt. Die Gemeinschaftswährung fiel um mehr als einen Cent. Zuletzt wurde der Euro mit 1,2278 US-Dollar gehandelt, nachdem er im Mittagshandel noch 1,2402 Dollar gekostet hatte. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2377 (Donnerstag: 1,2426) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8080 (0,8048) Euro.
"Die erneut verschärfte Schuldenkrise in der Eurozone hat den Euro den zweiten Tag in Folge stark unter Druck gebracht", sagte Devisenexperte Volker Weber vom Bankhaus M.M. Warburg. Die Unsicherheit über die Zukunft der Eurozone belaste die Gemeinschaftswährung. So nahmen auch die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen weiter zu. Zudem hatten sich die Wirtschaftsaussichten weltweit eingetrübt. So rechnet der Internationale Währungsfonds mit einem geringeren Wachstum der Weltwirtschaft als bisher prognostiziert.
"Beschleunigt wurde die Talfahrt des Euro darüber hinaus durch enttäuschend ausgefallene US-Konjunkturdaten", sagte Weber. So waren in den USA im Juni weniger Arbeitsplätze geschaffen worden als erwartet. Dies habe die Flucht aus dem als riskant geltenden Euro verstärkt, sagte Weber. Allerdings bleibe insbesondere die politische Entwicklung in der Eurozone entscheidend für den Wechselkurs.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79650 (0,79840) britische Pfund, 98,87 (99,14) japanische Yen und 1,2011 (1,2012) Schweizer Franken festgesetzt. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.587,00 (Vortag: 1.604,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 40.640,00 (40.850,00) Euro.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa