Marktberichte

Nach der EZB-Entscheidung Euro bleibt in Position

Spekulationen auf den Ausstieg der Europäischen Zentralbank aus ihrer Krisenpolitik halten den Euro weiter in der Nähe seines Jahreshochs. Nach dem Zinsentscheid passiert wenig, der Markt wartet offensichtlich auf mehr Details.

Hinter dieser Stirn ruhen Kenntnisse, die die Märkte bewegen werden, so oder so: Jean-Claude Trichet.

Hinter dieser Stirn ruhen Kenntnisse, die die Märkte bewegen werden, so oder so: Jean-Claude Trichet.

(Foto: REUTERS)

Die Gemeinschaftswährung Euro notierte nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank mit 1,5120 Dollar weiterhin nur knapp unter dem Ende November aufgestellten Hoch von 1,5144 Dollar. Über diesem Niveau hatte der Euro zuletzt Anfang August 2008 notiert. Das Rekordhoch steht bei 1,6038 Dollar, das der Euro am 15. Juli 2008 erreicht hatte.

Auf einer Pressekonferenz am Nachmittag dürfte EZB-Präsident Jean- Claude Trichet konkrete Ausstiegspläne aus der expansiven Geldpolitik der Notenbank präsentieren. Die Pressekonferenz beginnt um 14.30 Uhr.

"Der Markt erwartet, dass EZB-Präsident Jean-Claude Trichet so etwas wie den Anfang vom Ende der ultra-expansiven Geldpolitik ausruft", stellte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke fest.

Sollte Trichet signalisieren, dass der nächste Jahrestender der letzte ist, könnte der Markt das als Beginn des Ausstiegs aus der Politik des billigen Geldes werten. "Und wenn die EZB entschlossener wirkt als die Fed, dann treibt das den Euro hoch", fügte Praefcke hinzu.

In den USA stehen die Zinsen nahe null Prozent. Die Fed macht Analysten zufolge bislang keine Anstalten, die geldpolitischen Zügel wieder straffer zu ziehen. Damit entsteht für den Euro ein Zinsvorteil, den viele Anleger nutzen.

Trichet hatte aber schon im November angekündigt, er werde sich bei der letzten Sitzung im Jahr zum Jahrestender äußern. Zudem wird Trichet die Prognosen seiner Mitarbeiter zur Inflations- und Konjunkturentwicklung bekanntgeben. Analysten vermuten, dass die Volkswirte der Notenbank bislang zu pessimistisch waren.

Händler führten den Kursanstieg des Euro auch auf die wiedergewonnene Zuversicht vieler Anleger zurück, nachdem die Bank of America eine Rückzahlung der Staatshilfen über 45 Mrd. Dollar angekündigt hatte.

Quelle: ntv.de, rts

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