Marktberichte

Hartnäckige Nervosität Euro bleibt labil

Der Euro sucht eine Richtung: Am Morgen noch leicht gefestigt, überwiegen am Nachmittag wieder die Ängste um die europäische Gemeinschaftswährung am Devisenmarkt. Am Abend sorgen dann US-Daten für Ruhe.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Der Euro ist nach anfänglichen leichten Gewinnen wieder in seine jüngst altbekannte Schwäche zurückgekehrt - nur um dann am Abend noch einmal ein wenig durchzustarten. Der leichte Rückenwind, den am Morgen Bekenntnisse mehrerer Zentralbanken - unter anderem die brasilianische, die indische und die russische - zum Euro ausgelöst hatten, wurde am Nachmittag zu einem lauen Lüftchen. Besser als erwartet ausgefallene US-Häuserdaten brachten dann noch einmal etwas frischen Wind in den Handel.

Der Euro notierte gegen 17.15 Uhr um 1,2213 Dollar nach 1,2205 Dollar im späten Vortagesgeschäft. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2218 (Dienstag: 1,2155) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8185 (0,8223) Euro.

Äußerungen des französischen Notenbankchefs Christian Noyer, wonach der Euro derzeit nicht auf einem übermäßig niedrigen Niveau notiere, seien von Investoren nahezu reaktionslos zur Kenntnis genommen worden, sagte ein Händler einer großen deutschen Bank in Frankfurt.

Volatilität bleibt

"Die Investoren suchen noch immer die Balance im Euro/Dollar", meint Dan Cook, Analyst bei IG Markets in Chicago. Man dürfe damit rechnen, dass sich der volatile Handel fortsetzt und Händler mit ihren Währungspositionen entsprechend vorsichtig agieren, meint Cook. Das Tief des Euro vom Dienstag bei 1,2110 Dollar biete nun eine technische Unterstützung. Auf Widerstand dürfte der Euro an den Höchstständen vom Vortag zwischen 1,2340 bis 1,2360 Dollar stoßen.

"Spannend wird es zudem am Freitag, wenn die US-Arbeitsmarktdaten kommen," sagte Andreas Hahner von Allianz Global Investors zu n-tv. 500.000 neu geschaffene Stellen im letzten Monat würden erwartet. Das könnte den Euro erneut unter Druck bringen.

Der Yen und die Politik

Zum Yen legte der Euro knapp ein Prozent auf 112,05 (spätes Vortagesgeschäft: 111,04) Yen zu. Hintergrund ist der Rücktritt des japanischen Ministerpräsidenten, der die heimische Währung Yen belastet. Händlern zufolge gingen Investoren davon aus, dass der bisherige Finanzminister Naoto Kan als Regierungschef nachfolgen und eine härtere Gangart gegen eine Yen-Aufwertung einlegen werde. Die US-Währung zog auf der Handelsplattform EBS bis auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 91,78 Yen an von 91,10 Yen im späten Geschäft am Dienstag.

"Der Markt dürfte etwas auf der Hut sein und darauf achten, inwiefern die Regierung Anstrengungen unternimmt, um einen aufwertenden Yen zu bändigen", sagte Währungsstratege Masafumi Yamamoto von Barclays Capital. Kan sei dafür bekannt, dass er einen schwächeren Yen präferiere. Händlern zufolge befürchteten Anleger zudem, dass die politische Instabilität die Volkswirtschaft abhängiger von der japanischen Zentralbank und deren Niedrigzinspolitik mache.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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