Marktberichte

Griechenland erneut abgestuft Euro bricht ein

Kein schöner Wochenausklang für den Euro.

Kein schöner Wochenausklang für den Euro.

(Foto: dpa)

Der Euro gibt zum Wochenausklang stark nach. Grund ist die erneute Abstufung Griechenlands durch die Ratingagentur Fitch. Bei Fitch glaubt man nicht an die "Reprofilierung" der hellenischen Schulden.

Mit einem kräftigen Einbruch verabschiedet sich der Euro am Freitag aus dem europäisch dominierten Handel. Nach über 1,43 US-Dollar noch am Mittag hat die Gemeinschaftswährung die 1,42er-Marke durchbrochen und notiert am späten Nachmittag bei 1,4152 Dollar.

Neben einem erneuten Rückzug aus Risikoanlagen - worunter US-Anleger auch europäische Assets verstehen - setzt die erneute Abstufung Griechenlands die Währung unter Druck. Die Rating-Agentur Fitch hat die Bonität der Hellenen um gleich drei Stufen auf "B+" gesenkt. Als Begründung wurden die massiven Herausforderungen an das Land zur Restrukturierung seiner Finanzen genannt. Allerdings betonte Fitch zugleich, fest von weiteren Kapitalspritzen der EU-Länder und des IWF an Griechenland auszugehen. Auch an eine "Restrukturierung", bzw "Reprofilierung" der Schulden glaubt die Rating-Agentur nicht. Dies würde ein "Default"-Rating zur Folge haben, umgangssprachlich auch "Pleite" genannt.

"Es ist schon komisch, dass so eine Abstufung mitten in die laufenden EU-Gespräche und ein paar Tage vor dem G-8-Treffen kommt", sagt ein Händler. Er sieht darin eher ein taktisches Manöver der Rating-Agentur, um noch einmal darauf hinzuweisen, dass jede Form von Umstrukturierung zu einem "Pleite"-Rating durch die Agenturen führen würde.

In der kommenden Woche wird der Euro in vergleichsweise ruhigem Fahrwasser erwartet. Die Agenda der Konjunkturdaten ist nahezu leergefegt. Der spannendste Tag dürfte der Dienstag mit dem Geschäftsklima-Index aus Deutschland und den Neubau-Verkäufen am US-Immobilienmarkt werden. Der ifo-Geschäftsklima dürfte nach Einschätzung der Commerzbank zumindest für kurze Zeit für Verwirrung sorgen. Denn aufgrund einer geänderten Berechnungsweise wird der Indexwert voraussichtlich deutlich höher liegen als der vor vier Wochen gemeldete Wert. Verglichen mit dem revidierten Wert für April (114,2 statt 110,4) dürfte aber ein leichter Rückgang auf 113,5 zu Buche stehen.

Technische Analysten sehen den Euro nun in Richtung der großen Unterstützungen um 1,3980 Dollar zurückfallen.

Quelle: ntv.de, DJ

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