Marktberichte

Konjunkturhoffnungen Euro deutlich fester

Der Euro ist zum Wochenschluss erstmals seit Anfang April wieder über die Marke von 1,35 Dollar gestiegen. Einen weiteren Schub erhielt die Gemeinschaftswährung von US-Arbeitsmarktdaten, nachdem sie bereits an den Vortagen von wachsenden Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Konjunktur profitiert hatte.

Die steigende Zuversicht machte Investoren risikofreudiger und bremst Analysten zufolge den Dollar. Die US-Währung war zuletzt meist dann gefragt gewesen, wenn die Risikobereitschaft der Anleger zurückging. Der Greenback gilt trotz der schweren Krise in den USA noch immer als sicherer Hafen unter den großen Währungen.

Risikobereitere Anleger

Der Stellenabbau in den USA schwächte sich im April überraschend deutlich ab. Insgesamt fielen 539.000 Jobs weg, von Reuters befragte Analysten hatten ein Minus von 590.000 Stellen erwartet. "Die Arbeitsmarktzahlen sind ein weiteres Indiz dafür, dass der Tiefpunkt der Konjunkturentwicklung in den USA im ersten Quartal 2009 erreicht worden sein dürfte", kommentierte Postbank-Volkswirt Marco Bargel. Sein Kollege Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus wertete die Zahlen als "positives Zeichen, wonach der Markt zurzeit sucht". Die Anleger seien daraufhin wieder etwas risikobereiter geworden. In der Spitze stieg der Euro auf 1,3516 Dollar und hat damit auf Wochensicht knapp zwei Prozent zugelegt.

Unterstützung erhielt die Gemeinschaftswährung auch von neuen Wirtschaftsdaten aus Deutschland. Hierzulande erreichte die Produktion im März das Niveau des Vormonats, während Experten einen Rückgang vorhergesagt hatten.

Am Markt für Staatsanleihen wurden die US-Arbeitsmarktdaten hingegen etwas skeptischer aufgenommen. Der Bund-Future grenzte seine Verluste am Nachmittag leicht ein und lag noch 50 Ticks im Minus bei 120,43 Zählern. Die dem Terminkontrakt zugrundeliegende zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,428 Prozent.

"Offensichtlich hatten Marktteilnehmer auf einen noch geringeren Stellenabbau gesetzt", erklärte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Generell laste allerdings die Spekulation auf eine Konjunkturerholung auf dem Rentenmarkt, erklärten Analysten. "Der Weltuntergangs-Risikoaufschlag, der die Anleihen unterstützt hatte, fließt ab", sagte Zinsstratege Richard McGuire RBC Capital Markets.

Quelle: ntv.de, dpa

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