Marktberichte

Athen belastet weiter Euro etwas erholt

Der Euro stabilisiert sich wieder. Ein Ende der Talfahrt sei aber nicht in Sicht, meinen Devisen-Experten. Sorgen um die Finanzen von EU-Staaten wie Griechenland oder Portugal bestimmen weiter den Kurs der Gemeinschaftswährung.

(Foto: REUTERS)

Der Euro hat sich wieder etwas gefangen. Die Gemeinschaftswährung legte im Verlauf auf 1,3924 Dollar zu, nachdem zuvor ein Sieben-Monats-Tief von 1,3854 Dollar markiert wurde. "Es gab Entspannung beim Thema Griechenland und Portugal und der Euro ist deshalb ein wenig höher", sagte Simon Derrick, Währungsstratege von Bank of New York Mellon's.

Analysten zufolge bleiben die Vorzeichen für die Gemeinschaftswährung aber negativ: Hauptbelastungsfaktor sind weiterhin die Sorgen um die Stabilität einiger Euro-Mitgliedsländer wie Griechenland. Hinzu komme, dass der Euro charttechnisch angeschlagen sei. EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia kündigte an, Griechenland beim Sparen streng zu überwachen. Die EU wird seinen Worten zufolge von Griechenland vorerst keine härteren Schritte zum Schuldenabbau verlangen, als von der Regierung in Athen selbst beschlossen.

Der Euro bleibt nach Meinung von Experten aber angeschlagen, nicht zuletzt weil mittlerweile viele Marktteilnehmer wegen der Griechenland-Krise auf einen fallenden Euro spekulierten. "Dies spiegelt die Erwartung vieler Händler wider, die Situation in Griechenland könne aus dem Ruder laufen und ein Zahlungsausfall könne drohen", kommentierte die Commerzbank. "Das hieße womöglich: erneute Belastungen für das europäische Bankensystem und dauerhaft hohe Spreads in den Peripherie-Ländern."

Gestützt wurde der Euro aber am Montag davon, dass die Industrie in der Eurozone mit einem kräftigen Wachstumsschub ins Jahr 2010 gestartet war. Der Einkaufsmanagerindex für die Euro-Zone kletterte endgültigen Zahlen zufolge überraschend deutlich auf 52,4 Punkte von 51,6 im Dezember. Er lag damit den vierten Monat in Folge über der Marke von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert.

Am Rentenmarkt zeigten sich griechische Staatsanleihen erholt. Die Renditeaufschläge für die Papiere gingen etwas zurück. "Fundamental hat sich nichts geändert, aber wir sehen seit Freitag eine kleine Erholung", sagte Unicredit-Analyst Kornelius Purps. Am europäischen Rentenmarkt stieg der Bund-Future um 15 Ticks auf 123,54 Punkte. "Das Bild der konjunkturellen Erholung ist aber intakt und wird wohl von den heute anstehenden Zahlen untermauert", urteilte die Helaba. Das sollte den Rentenmarkt eigentlich unter Druck setzen.

Quelle: ntv.de, rts

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