Marktberichte

Konjunkturdaten im Blick Euro etwas leichter

Nachlassende Spekulationen auf eine baldige US-Zinssenkung haben dem US-Dollar etwas Auftrieb gegeben. Der Euro verbilligte sich nach Bekanntgabe einiger wichtiger US-Konjunkturdaten am Donnerstag um rund einen drittel US-Cent auf 1,4614 US-Dollar.

"Die Inflationsraten werden vermutlich auch im November deutlich zulegen, da die Benzinpreise nun ebenfalls dem gestiegenen Ölnotierungen folgen", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Den mehrheitlich von den Marktteilnehmern erwarteten Zinssenkungsschritt der Fed im Dezember sehen wir noch nicht als gesichert an. Dies gilt umso mehr, sollte sich die Stimmung in der Industrie weiterhin als robust erweisen. Der Empire-Index deutet dies zumindest an."

Die US-Verbraucherpreise stiegen im Oktober wie erwartet um 0,3 Prozent zum Vormonat. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von New York (Empire State) ging im November überraschend wenig zurück.

Börsianer klopfen Konjunkturdaten derzeit auf Hinweise auf eine Stagflation ab. Damit bezeichnen Ökonomen eine Zeit wirtschaftlicher Stagnation bei gleichzeitig anziehender Inflation. Sie stellt Zentralbanken vor ein Dilemma: Senken sie den Leitzins, um die Wirtschaft anzukurbeln, fachen sie damit die Geldentwertung an. Erhöhen sie die Zinsen, um die Teuerung im Zaum zu halten, riskieren sie ein Abrutschen der Wirtschaft in die Rezession.

Im Referenzkursverfahren EuroFX wurde der Kurs des Euro mit 1,4623 (Mittwoch 1,4685) US-Dollar festgelegt. Die EZB ermittelte den Referenzkurs mit 1,4639 (1,4700) US-Dollar.

An den Rentenmärkten erholte sich der Bund-Future von den jüngsten Verlusten etwas. Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba wertete das Minus der vergangenen Tage als vorübergehende Korrektur. "Denn eines ist sicher: Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten infolge der US-Immobilien- und Hypothekenkrise sind noch längst nicht beendet. Negative Konjunktur- und Preiszahlen haben stets das Potenzial, die Risikoaversion und damit die Nachfrage nach Staatsanleihen zu erhöhen."

Der Bund-Future stieg um 20 Ticks auf 114,35 Punkte. Die zehnjährige Bundesanleihe notierte zwölf Ticks höher bei 101,004 Punkten und rentierte bei 4,117 Prozent. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 4,13 (Mittwoch: 4,18) Prozent. Der Rex-Rentenindex stieg um 0,3 Prozent auf 116,08 Stellen.

Quelle: ntv.de

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