Marktberichte

Heftige Schwankungen Euro fällt auf 1,41

Die Hoffnung, dass das US-Rettungspaket doch noch in dieser Woche verabschiedet wird, hat am Dienstag den Dollarkurs angeschoben. Der Euro fiel auf rund 1,41 Dollar von über 1,44 Dollar am Morgen. Zum Yen stieg der Dollar auf 105,30 Yen von 103,55 Yen. An den Rentenmärkten machten viele Anleger Kasse, nachdem sich an der Wall Street die Aktienkurse etwas erholt hatten.

Am Montagabend war das Rettungspaket für den Finanzsektor im US-Repräsentantenhaus vorläufig gescheitert, was den Dollar zunächst etwas belastete. US-Präsident George W. Bush betonte am Dienstag aber, das Gesetzgebungsverfahren sei noch nicht beendet.

M ärkte "im Blindflug"

"Die Märkte folgen dem Auf und Ab des Optimismus über ein Rettungspaket", erklärte Steve Barrow, Währungsstratege der Standard Bank. "Hier ist jeder im Blindflug", ergänzte Barrow, der die Schwankungen am Devisenmarkt an den vergangenen Tagen als "astronomisch" beschrieb. Der Euro hatte sich Ende voriger Woche noch auf 1,48 Dollar zubewegt, ehe er zu Wochenbeginn mit den Hiobsbotschaften aus der europäischen Bankenwelt auf Talfahrt ging.

"Die Banken lechzen nach Dollar, deshalb fluten die Zentralbanken ja die Geldmärkte", erklärte ein anderer Analyst. "Refinanzierung ist in diesem Stadium das, worum es allen geht", erklärte ein weiterer. Als einen weiteren Grund für die Kursgewinne des Dollar nannten Händler die Flucht der Anleger aus Währungen aus den Schwellenländern. "Der Dollar profitiert von der Flucht in sichere Anlageformen", stellten die Analysten der Commerzbank fest.

Positive Konjunkturdaten

Einige US-Konjunkturstatistiken unterstützten am Nachmittag den Dollar zusätzlich. So ist das Verbrauchervertrauen nach Angaben des Wirtschaftsforschungsinstituts Conference Board zuletzt überraschend gestiegen. Auch der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager fiel besser als erwartet aus.

Die EZB legte den Referenzwert des Euro mit 1,4303 (Vortag 1,4349) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) fiel der Euro auf 1,4334 (1,4347) Dollar.

Gewinnmitnahmen drückten den Bund-Future am Nachmittag um 42 Ticks auf 115,08 Punkte. Am Montag hatte die Flucht in die als sicher geltenden Anleihen die Kurse der deutschen und US-Staatspapiere mit zehnjähriger Laufzeit um ein bis zwei volle Punkte in die Höhe getrieben.

Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite fiel auf 4,01 (4,08) Prozent. Der Rex-Rentenindex fiel um ein Prozent auf 116,8743 Punkte.

Quelle: ntv.de

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