Marktberichte

Blick nach Frankreich Euro fällt etwas zurück

Lässt seiner Ankündigung aus dem Wahlkampf Taten folgen: Japans Regierungschef Abe wollte eine lockerere Geldpolitik. Die Bank of Japan folgt dem.

Lässt seiner Ankündigung aus dem Wahlkampf Taten folgen: Japans Regierungschef Abe wollte eine lockerere Geldpolitik. Die Bank of Japan folgt dem.

(Foto: picture alliance / dpa)

Am Devisenmarkt setzen immer mehr Anleger darauf, dass die US-Notenbank Fed ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs erst einmal fortsetzen wird. Entsprechend fest zeigt sich daher der Euro.

Der Euro pendelt um die Marke von 1,31 Dollar. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs auf 1,3086 (Dienstag: 1,3040) Dollar fest, nachdem die Gemeinschaftswährung ein Tageshoch 1,3123 Dollar erreicht hatte - und damit den höchsten Stand seit einem Monat. Die Gemeinschaftswährung hat in nur fünf Tagen um fast fünf US-Cent aufgewertet.

Der Dollar kostete damit 0,7642 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85480 britische Pfund, 129,69 japanische Yen und 1,2183 Schweizer Franken fest.

Damit setzt der Euro seine Bewegung nach oben fort, den er am Freitag mit schwachen amerikanischen Arbeitsmarktdaten begonnen hatte. Devisenhändler führten das unter anderem auf neue Konjunkturdaten aus Frankreich zurück, denenzufolge die Industrieproduktion im Februar mit einem Plus von 0,7 Prozent auf Monatssicht stärker zugelegt hat als erwartet. Überdies wurden die Januardaten nach oben revidiert. Demnach betrug das Minus im Auftaktmonat des Jahres nur 0,8 Prozent, während vorläufig ein Minus von 1,2 Prozent gemeldet worden war.

Was macht die Fed?

Die jüngste Erholung beim Euro sei vor allem der Abschwächung des Dollar geschuldet, da die Erwartung eines schnellen Endes des Anleihenkaufprogramms der Fed wieder kleiner geworden sei, so Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Grund dafür sei, dass zuletzt wichtige Daten aus den USA wie der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes und der Arbeitsmarktbericht enttäuscht hätten. Seit Anfang April hat die Gemeinschaftswährung rund zweieinhalb US-Cent an Wert gewonnen.

Über die weitere Entwicklung des Währungspaares Euro/Dollar sind sich Analysten uneins.  Die Deutsche Bank bleibt für den Euro weiter negativ gestimmt und hält die jüngste Euro-Rally für kurzlebig. "Zum Einen glauben wir, dass der Markt die lockere geldpolitische Ausrichtung der EZB auf der jüngsten Pressekonferenz unterschätzt". Zum anderen dürfte der Anstieg des Euro zum Yen bremsend für die Konjunktur in Deutschland und seinen Exportsektor wirken, so die Analysten. Außerdem dürfte die US-Notenbank noch im Laufe des Jahres erste geldpolitisch restriktive Maßnahmen ergreifen.

Der Yen bremste seinen Höhenflug. Die Gemeinschaftswährung tendierte mit einem Abschlag von 0,1 Prozent bei 129,53 Yen. Zwischenzeitlich war der Euro aber auf 130,09 Yen gestiegen, den höchsten Stand seit Januar 2010. Der Dollar behauptete sein Niveau des späten New Yorker Handels und hielt sich weiter unter der 100er-Marke bei 99,05 Yen. Händler hielten ein Überschreiten der 100-Yen-Marke in den kommenden Tagen dennoch weiter für möglich.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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