Yen verliert an Ansehen Euro genießt die Ruhe
03.06.2010, 12:30 UhrAn den Devisenmärkten verlagert sich die Aufmerksamkeit der Anleger nach Japan und in die USA. Während die Händler in Tokio noch über die Geldpolitik des künftigen Regierungschef rätseln, schiebt sich die US-Konjunktur langsam wieder in den Vordergrund.
Nach dem Rücktritt des japanischen Regierungschefs Yukio Hatoyama hat der Yen seine Verluste am Donnerstag weiter ausgeweitet. Im Gegenzug stieg der Euro zur japanischen Währung um 2,5 Prozent. Der US-Dollar gewann knapp zwei Prozent.
Händler begründeten die Yen-Schwäche mit den Erwartungen, dass der als künftiger Regierungschef gehandelte bisherige Finanzminister Naoto Kan strikter gegen eine Aufwertung des Yen vorgehen werde. Ein Dollar war zeitweise für 92,79 (spätes Vortagesgeschäft: 90,98) Yen zu haben, der Euro für 114,16 (111,04) Yen.
Im europäischen Geschäft zeigte sich der Euro leicht erholt. Am Morgen war die Währung der Euro-Zone noch über die Marke von 1,23 Dollar gestiegen. Gegen Mittag kostete ein Euro 1,2259 Dollar und damit knapp einen Cent mehr als am Vorabend. Ein Dollar war damit 0,8157 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,2218 (Dienstag: 1,2155) festgesetzt.
Händler begründeten die Erholung des Euro mit guten Vorgaben vom amerikanischen und japanischen Aktienmarkt. Nach einem satten Kursplus an der US-Börse hatten sich auch an den asiatischen Börsen Gewinne eingestellt. Dies habe die Dollar-Nachfrage etwas gedämpft. Der Dollar gilt als weltweite Reservewährung, die in unruhigen Zeiten wie in der europäischen Schuldenkrise von den Anlegern als "sicherer Hafen" gesucht wird.
Quelle: ntv.de, dpa/rts