Marktberichte

Ringen um Marke von 1,40 Dollar Euro gerät unter Druck

Anleger an den Devisen- und Rentenmärkten haben zum Wochenschluss auf eine Erholung der US-Wirtschaft gesetzt. Daraufhin gaben der Euro wie auch die Kurse der Staatsanleihen nach.

Anleger an den Devisen- und Rentenmärkten haben zum Wochenschluss auf eine Erholung der US-Wirtschaft gesetzt. Daraufhin gaben der Euro wie auch die Kurse der Staatsanleihen nach. Die Gemeinschaftswährung fiel am Freitag auf bis zu 1,3974 Dollar und lag damit rund zwei US-Cent unter ihrem Vortagesschluss.

Auslöser für den Konjunkturoptimismus waren Daten vom US-Arbeitsmarkt. Die Zahl der Beschäftigten in den USA ist im Mai weniger stark gesunken als erwartet worden war. "Das Schlimmste ist jetzt offenbar auch am Arbeitsmarkt überstanden", urteilte Postbank-Analystin Fabienne Riefer. Eine stark steigende Arbeitslosigkeit war zuletzt als Belastung für die US-Konjunktur und damit die wirtschaftliche Erholung gewertet worden.

Nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten war der Euro kurzzeitig noch auf bis zu 1,4266 Dollar gestiegen und dann abgerutscht. Die jüngsten US-Konjunkturdaten nährten die Erwartung, dass die Vereinigten Staaten schneller als Europa aus der Krise kommen und dies sei positiv für den Dollar, sagte Analysten. Zudem nähmen Anleger vor dem Wochenende Gewinne beim Euro mit, nachdem die Gemeinschaftswährung zuletzt kräftig zugelegt hatte. Analysten sprachen ferner von einer sich abzeichnenden Übergangsphase. Viele Investoren setzen nicht mehr nur auf den Dollar als sicherer Hafen in wirtschaftlichen Krisenzeiten, sondern sehen die US-Währung offenbar auch als Ausdruck der wiederkehrenden Stärke der weltgrößten Volkswirtschaft, sagte Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank.

Unter Druck blieb in Reaktion auf eine Regierungskrise in London das britische Pfund Sterling. Es fiel auf 1,5987 Dollar. "Der Markt entdeckt welches Durcheinander die Politik im Vereinigten Königreich ist", sagte RBC-Währungsstratege Adam Cole. Der britische Premier Gordon Brown kämpft nach dem Rücktritt von vier Ministern in vier Tagen mit einer Kabinettsumbildung um sein politisches Überleben.

Der für die europäischen Rentenmärkte richtungsweisende Bund-Future büßte 67 Ticks auf 118,57 Zähler ein. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,711 Prozent.

Für Verunsicherung an den Märkten sorgten wieder aufkommende Ängste um die wirtschaftliche Stabilität Osteuropas. Die Finanzkrise in Lettland droht nach Einschätzung der polnischen Zentralbank auf Osteuropa überzuspringen.

Quelle: ntv.de, rts

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