Marktberichte

Raus aus dem Risiko Euro gerät unter Druck

Im Fahrwasser sinkender Aktienmärkte und wachsender Konjunktursorgen gibt der Euro zum US-Dollar nach. Risikoscheu heißt die Devise, deshalb zieht auch der Schweizer Franken wieder an.

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(Foto: REUTERS)

Der Euro kommt bis Donnerstagmittag sowohl gegen den Dollar als auch den Franken unter deutlichen Abgabedruck. Gerade die Abgaben gegen den Greenback sprechen für eine steigende Risikoaversion der Anleger. Dazu passen auch die kräftigen Verluste an den internationalen Aktienmärkten. Im Handel ist davon die Rede, dass die Anleger im Vorfeld der Veröffentlichung des wichtigen ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe am Nachmittag auf Nummer sicher gehen und Risikopositionen abbauen.

Analysten rechnen im August mit einem Rückgang auf 49,0 von zuvor 50,9. Allerdings werden am Markt auch Flüsterschätzungen herumgereicht, die deutlich unter den offiziellen Prognosen der Experten angesiedelt sind. Das könnte das Enttäuschungspotenzial begrenzen, heißt es im Handel. Bereits veröffentlicht wurden die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe aus der Eurozone, die unter den Erwartungen geblieben sind.

Schlappe Auktion in Spanien

Auf wenig Gegenliebe bei den Anlegern stieß zudem eine Auktion spanischer Staatsanleihen. Spanien habe große Zugeständnisse machen müssen, um die Papiere platzieren zu können, heißt es von Beobachtern. Die zurückgehende Nachfrage wird vor allem beim Blick auf die Bid-to-Cover-Ratio deutlich. Diese ist bei Papieren mit 5-jähriger Laufzeit deutlich auf 1,76 von 2,85 zurückgegangen. Vor wenigen Tagen stieß bereits eine italienische Auktion auf wenig Begeisterung.

Daneben bleibt die Schuldenkrise in der Eurozone ein Thema. Der IWF schätzt den Abschreibungsbedarf auf Anleihen aus der Eurozone auf 200 Mrd. Euro, würden die Portfolios marktnah bewertet werden. Politiker aus der Eurozone zweifeln diese Zahl an.

Franken stärker

Nachdem sich das Euro/Franken-Paar am Morgen noch wenig verändert zeigte, zieht die Schweizer Währung nun wieder kräftig an. Der Franken hatte bereits am Vortag stark zugelegt, unter anderem wegen zunehmender Zweifel der Investoren, dass die SNB willens und in der Lage ist, den Aufwertungsdruck der eigenen Währung nachhaltig einzudämmen. Zudem lag das von der Schweizer Regierung angekündigte Hilfspaket für die heimische Wirtschaft deutlich unter den Erwartungen.

Das technische Umfeld bleibt nach Einschätzung der Helaba weitgehend unverändert, die Seitwärtsrange mithin dominierend. Die Handelsspanne sehen die Analysten zwischen 1,4300 US-Dollar und 1,4450 US-Dollar.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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