Dollar gewinnt zum Yen Euro gibt nach
21.01.2014, 17:00 Uhr
Am Vormittag könnten Konjunktrudaten für Bewegung sorgen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Am Devisenmarkt erleben Händler und Investoren einen ruhigen Tag. Der Euro präsentiert sich zum Dollar recht stabil. Doch der Yen bewegt sich spürbar.
Der Eurokurs ist leicht gefallen. Händler nannten den überraschend gesunkenen ZEW-Index als Grund. Am späten Nachmittag notierte die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,3534 US-Dollar. Im frühen Handel war der Euro noch zeitweise bis auf 1,3563 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3526 (Montag: 1,3566) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7393 (0,7371) Euro.
Die Stimmung deutscher Finanzexperten hatte sich zu Jahresbeginn unerwartet leicht eingetrübt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen waren im Januar von 62,0 Punkten im Vormonat auf 61,7 Zähler gefallen, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg auf 64,0 Punkte gerechnet. Die Auswirkungen der ZEW-Daten hielten sich jedoch in engen Grenzen. Der Indikator befindet sich weiter auf einem hohen Niveau. Zudem verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Lage deutlich. "Seit Monaten erwarten die Finanzmarktexperten einen Aufschwung. Die deutlich verbesserte Lageeinschätzung scheint das nun zu bestätigen", kommentierte ZEW-Präsident Clemens Fuest die Zahlen.
Aus den USA kamen nach dem Feiertag am Montag erneut kaum Impulse. Es wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. Auch im weiteren Wochenverlauf stehen in den USA keine Konjunkturdaten aus der ersten Reihe auf der Agenda.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8239 (0,8262) britische Pfund, 141,58 (141,05) japanische Yen und 1,2357 (1,2337) Schweizer Franken fest.
Türkische Lira im Sturzflug
Die Türkische Lira ist nach der Entscheidung der türkischen Notenbank, den Leitzins unverändert zu lassen, abgestürzt. Zum Dollar fiel sie auf ein Rekordtief von 2,2683, zum Euro wertete sie auf ein neues Allzeittief von 3,0678 ab. Nach Einschätzung der Commerzbank sind die Währungshüter dabei, das Schicksal der Lira zu besiegeln. Derzeit leide sie einerseits unter dem politischen Machtkampf und zum Teil auch unter der fundamental negativen Situation, konkret dem hohen Leistungsbilanzdefizit und der hohen Inflation, hieß es.
Während an den Finanzmärkten die Meinung vorherrscht, dass der Verfall der türkischen Lira nur durch eine entschiedene Zinserhöhung gestoppt werden kann, hatte sich die Politik in der Türkei zuletzt gegen eine Erhöhung gewandt, da sie eine Belastung für die Wirtschaft des Landes darstelle. Zuletzt hatte die Notenbank versucht, mit Interventionen am Devisenmarkt die Lira zu stützen, war damit aber gescheitert.
Die Commerzbank ist aber hoffnungsvoll, dass "die Notenbank einsieht, dass ihre Devisenmarktinterventionen die Lira nicht effektiv stützen." Wolle sie Inflationsgefahren eindämmen, sei sie gezwungen, die Zinsen zu erhöhen. Für eine nachhaltige Erholung der Lira werde sie aber außerdem ihre Bereitschaft signalisieren, die Zinsen auch weiter zu erhöhen.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ