Marktberichte

Italiens Banken unter Druck Euro gibt nach

Unicredit-Chef Federico Ghizzoni

Unicredit-Chef Federico Ghizzoni

(Foto: REUTERS)

Die Hilfszusagen in Richtung Griechenland sind am Devisenmarkt schon wieder verpufft. Die nächste dunkle Wolke zieht auf - diesmal aus Richtung Italien. Der Bankensektor bereitet Probleme.

Der Euro setzt in einem volatilen Geschäft seine Abwärtsbewegung gegen den Dollar fort. Nach der gestrigen Einigung zwischen IWF, der EU und der griechischen Regierung über ein neues fünfjähriges Sparprogramm konnte sich der Euro zunächst gegen den Dollar erholen. Allerdings warnten Beobachter zugleich vor zu viel Euphorie. Zunächst müsse das Programm auch vom Parlament in der kommenden Woche verabschiedet werden.

Giorgos Papandreou auf dem EU-Gipfel in Brüssel

Giorgos Papandreou auf dem EU-Gipfel in Brüssel

(Foto: AP)

Die griechische Opposition habe bereits erklärt, gegen das Programm stimmen zu wollen. Selbst wenn es der Regierung Papandreou gelingen sollte, die Pläne zu verabschieden, so fehle doch die breite politische Unterstützung dafür. Damit blieben die Bemühungen um eine Sanierung Griechenlands anfällig für Rückschläge, was sich auch in einer volatilen Entwicklung des Euro bemerkbar machen dürfte.

Die Bekanntgabe eines besser als erwartet ausgefallenen Ifo-Geschäftsklimaindex stützte allerdings kurzzeitig den Euro. Mit 114,5 stieg dieser im Juni überraschend gegen den Vormonatswert von 114,2 an. Die Analysten der Helaba sprachen von einer robusten Industriestimmung in Deutschland. In der Folge konnte der Euro bis in den Bereich von 1,4300 US-Dollar ansteigen, konnte dieses Niveau aber nicht halten.

Italiens Banken in der Klemme

Der neue Schwächeanfall der Gemeinschaftswährung wurde vom Aktienmarkt ausgelöst. Italienische Bankinstitute gerieten unter starken Abgabedruck. UniCredit fielen in der Spitze um 9,0 Prozent und waren zeitweise vom Handel ausgesetzt. Im Handel wurde auf die Sorge der Investoren verwiesen, der Sektor könnte möglicherweise abgestuft werden, nachdem Moody's am Vortag die Bonität auf den Prüfstand gestellt hatte. Zuletzt hatte erst EZB-Präsident Jean-Claude Trichet auf die Anfälligkeit des Sektors auf die Schuldenkrise in der Eurozone aufmerksam gemacht.

Am Nachmittag folgen noch die Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter für den Monat Mai aus den USA. Im Konsens wird hier ein Anstieg von 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat erwartet. Aus technischer Sicht ist der Euro beim jüngsten Tief von 1,4073 US-Dollar unterstützt. Bei 1,45 US-Dollar liegt eine Widerstandszone.

Quelle: ntv.de, DJ

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