Marktberichte

Warten auf das Beige Book Euro gibt weiter nach

Der Kurs des Euro ist am Mittwoch gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,5741 (Dienstag: 1,5919) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6353 (0,6282) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78720 (0,79355) britische Pfund, 169,75 (169,26) japanische Yen und auf 1,6287 (1,6174) Schweizer Franken fest.

Bereits im frühen europäischen Handel hatte der Euro zum Dollar weiter nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung notierte am Vormittag bei 1,5760 Dollar und damit etwas unter dem Niveau im späten US-Handel von 1,5783 Dollar. Am Vortag hatte ein deutlicher Rückgang des Ölpreises dem Dollar Rückenwind verschafft. Zudem beflügelten Aussagen von US-Finanzminister Henry Paulson die US-Währung. Paulson hatte das Interesse seines Landes an einem starken Dollar bekräftigt.

Nach dem Fall des Euro unter die Marke von 1,59 Dollar sehen die Analysten der Helaba angesichts eher schwacher europäischer Konjunkturdaten wenig Potenzial für eine deutliche Erholung des Euro. Wichtige Daten stehen im Verlauf des Tages nicht an, am Abend wird allerdings der Konjunkturbericht der Fed (Beige Book) erwartet.

Hartnäckiges Ungleichgewicht

Der US-Dollar hat nach Einschätzung von John Lipsky, der Nummer zwei des Internationalen Währungsfonds (IWF), weitgehend eine nachhaltige Bewertung erreicht. "Der Dollar notiert derzeit so nahe an seinem mittelfristigen Gleichgewichtskurs, wie es in den vergangenen zehn Jahren nicht der Fall gewesen ist", sagte Lipsky am Dienstag bei einer Rede vor der Brookings Institution in Washington.

Vor diesem Hintergrund verwies er darauf, dass die bisher verzeichnete Dollar-Abwertung zwar zu einer Reduzierung des US-Leitungsbilanzdefizits beitragen werde, die globalen Ungleichgewichte hierdurch aber nicht völlig verschwinden würden. So entstünden gegenwärtig neue Fehlbewertungen an den Devisenmärkten.

Vor allem der chinesische Yuan sei "beträchtlich überbewertet", sagte Lipsky. Daran habe auch die vergangene Aufwertung gegenüber dem Dollar nichts geändert. Zudem bezeichnete er den Euro - gemessen an seinen mittelfristigen Fundamendaldaten - als überbewertet.

Quelle: ntv.de

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