Marktberichte

Bond-Auktionen laufen glatt Euro holt auf

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Euro handelt am Donnerstagmittag etwas fester zum Dollar. Der Kurs der Gemeinschaftswährung erholt sich im Laufe des Vormittags vom Tagestief bei 1,2664 US-Dollar auf aktuell 1,2732 US-Dollar. Händler verweisen auf eine wieder anziehende Risikobereitschaft der Marktteilnehmer, nachdem die Bond-Auktionen irischer und ungarischer Staatsanleihen gut verlaufen sind.

Irland hat am Vormittag 400 Mio. Euro an Schuldtiteln unter die Anleger gebracht, angestrebt waren 400 Mio. bis 600 Mio. Euro. "Das ist angesichts der Querelen um das Bankensystem aber akzeptabel", sagt Viola Stork von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Die Ungarn verauktonierten Staatsanleihen mit einem Volumen von 70 Mrd. Forint, angestrebt waren 50 Mrd Forint. Der ungarische Forint konnte in der Folge zu Euro, Dollar und Schweizer Franken zulegen. Im Vorfeld waren angesichts der jüngsten Schwäche des Forint zum Franken Zweifel an einer hohen Bond-Nachfrage aufgekommen. Viele Ungarn seien in Schweizer Franken verschuldet, was die Wirtschaftssaussichten für Ungarn sicher nicht verbessere, meint ein Marktteilnehmer.

Unterdessen notiert das Pfund Sterling etwas schwächer zum Euro. Das britische Handelsdefizit ist im Juli auf Rekordhöhe geschnellt. Wie National Statistics mitteilte, stieg der Negativsaldo beim Warenaußenhandel auf 8,7 Mrd. Pfund. Im Juni hatte der Fehlbetrag noch bei revidiert 7,5 Mrd. Pfund gelegen. Volkswirte hatten für Juli mit 7,4 Mrd. Pfund ein gleichbleibendes Defizit erwartet.

Weitere Impulse für den Devisenmarkt dürften am Nachmittag von den USA ausgehen. Hier wird die Handelsbilanz für Juli veröffentlicht. Ebenfalls im Blickpunkt der Marktteilnehmer dürften die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stehen. Die Prognose lautet auf einen Rückgang um 2000 auf 470.000. Zuvor war die Zahl der Anträge um 6000 zurückgegangen.

Aus technischer Sicht habe sich der Euro in einer Handelsspanne zwischen 1,2605 US-Dollar und 1,2770 US-Dollar eingerichtet, heißt es in einem Marktkommentar der Helaba. "Erst ein Abrutschen unter 1,2605 US-Dollar dürfte als klare Richtungsvorgabe gelten", so die Analysten. Die nächsten Widerstände machen sie bei 1,2775 US-Dollar und 1,2856 US-Dollar aus.

Hauptgesprächsthema am Devisenmarkt blieb der Yen, dessen Stärke sowohl dem Dollar als auch dem Euro zusetzte. Seit Tagen versuchen die Anleger herauszufinden, ab welchem Kursniveau Japans Notenbank intervenieren könnte. Finanzminister Yoshihiko Noda erklärte, das Ministerium simuliere Interventionen. Am Markt herrschte dessen ungeachtet die Einschätzung vor, dass Japan erst bei einem Abrutschen des Dollar in Richtung von 80 Yen eingreifen könnte.

Mit 83,70 Yen notierte der Dollar etwas niedriger als am Vorabend. Damit näherte er sich aber wieder dem am Dienstag erreichten 15-Jahres-Tief von 83,35 Yen an. "Dem Markt ist danach, die Entschlossenheit der Japaner zu testen", erklärte Währungsstratege Daragh Maher von der Credit Agricole CIB. Zum Euro notierte der Yen mit 106,50 Yen leicht unter dem Vortagesschluss von 106,69 Yen.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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