Marktberichte

Charttechnische Marken im Blick Euro im Krisenmodus

Ein Kampf auf Leben und Tod? Der Euro kämpft um seine Existenz.

Ein Kampf auf Leben und Tod? Der Euro kämpft um seine Existenz.

(Foto: picture-alliance / obs)

Der Euro bewegt sich in einer weiten Range und gerät an charttechnisch markante Punkte. Gleichzeitig rückt das Sorgenkind Griechenland wieder in den Fokus. Dort stehen am Sonntag erneut Wahlen an.

Der Euro kann sich am Dienstag nicht aus dem Klammergriff der Schuldenkrise in der Eurozone befreien. Nach einem Abrutschen am Morgen zeigte sich die Gemeinschaftswährung am Mittag wieder deutlich erholt und pendelte am Nachmittag um die Marke von 1,25 Dollar. Das Tagestief liegt bei 1,2450 Dollar, das Tageshoch bei 1,2531 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2492 Dollar fest nach 1,2544 Dollar am Montag.

Die Commerzbank (CoBa) sieht die entscheidende Unterstützungslinie für den Euro aus technischer Sicht bei 1,2435 Dollar. Sollte diese Marke fallen, sei der Weg nach unten frei, zunächst zum Juni-Tief bei 1,2288 Dollar, danach weiter Richtung 1,2058 Dollar, wo die gleitende 200 Tage-Linie verlaufe, so Analystin Karen Jones.

Gehe es noch eine Stufe tiefer, dann seien 1,20 Dollar das nächste Ziel. Auf dem gegenwärtigen Niveau von 1,2508 Dollar sieht die Expertin eine Reihe von Indikatoren, die darauf hindeuten, dass der Euro seine jüngste Aufwärtsbewegung abgeschlossen hat.

Bis zum Bruch der Marke von 1,2435 Dollar sei aber auch eine Aufwärtsbewegung bis 1,2786 Dollar nicht auszuschließen, betonte Jones. Möglicherweise könne es sogar bis zum Hoch vom 21. Mai bei 1,2825 Dollar gehen.

Spanien bleibt Thema

"Wir wissen sehr wenig über den Spanien-Deal", sagte Daisuke Karakama, Volkswirt der Mizuho Corporate Bank in Tokio. "Verzinsung und Laufzeit des Kredites sind eine große Unbekannte, nicht zu vergessen die Herkunft der Gelder. Ich bin daher nicht überrascht, dass der Markt nicht weiß, wie er darauf reagieren soll."

Zudem verhindert laut Karakama die bevorstehende Wahl in Griechenland eine deutliche Erholung der Gemeinschaftswährung. Der Urnengang am kommenden Wochenende gilt als Entscheidung darüber, ob das Land in der Eurozone bleibt oder nicht.

Die Euro-Finanzminister hatten Spanien für seine angeschlagenen Banken am Samstag bis zu 100 Mrd. Euro zugesagt. Die Entscheidung hatte jedoch nur in der Nacht zum Montag für Kursgewinne beim Euro gesorgt. Ökonomen fürchten, dass die Schuldenkrise jetzt auch auf das noch größere Italien übergreifen könnte. Entscheidend seien jetzt die am Sonntag anstehenden Parlamentswahlen in Griechenland.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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