Marktberichte

Inflationsdaten im Mittelpunkt Euro klettert etwas

RTXWS9F (1).jpg

(Foto: REUTERS)

Am Devisenmarkt hält sich die europäische Gemeinschaftswährung über der Marke von 1,36 Dollar. Im Mittelpunkt stehen die Inflationsdaten, die eine weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik bedeuten könnte.

Der Euro hat am Freitag oberhalb der Marke von 1,36 US-Dollar notiert. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3627 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Inflationsdaten aus Europa und den USA rücken in den Mittelpunkt. Die wesentlich schwächeren Inflationsdaten aus Italien unterstrich die Sorgen der EZB, der europäische Süden könnte in eine deflationäre Phase abgleiten. Wegen der geringen Teuerung steuert die EZB auf eine zusätzliche Lockerung ihrer Geldpolitik zu.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

In den USA wird dagegen mit einer schneller als erwartet anziehenden Inflation gerechnet, weil sich der Arbeitsmarkt stetig bessert. Sollte sich die Teuerung tatsächlich stärker als gedacht beschleunigen, würde dies Druck auf die US-Notenbank Fed ausüben, die erst für nächstes Jahr erwartete Zinswende früher zu vollziehen.

Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, gab 26 Ticks auf 146,67 Zähler nach. Insgesamt blieben die Umsätze aber dünn. Viele Investoren nutzten den Feiertag am Donnerstag für ein verlängertes Wochenende, sagte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black.

Der Yen zeigte sich trotz einer wahren Flut neuer Konjunkturdaten wenig bewegt. Die Commerzbank (CoBa) rechnet dennoch damit, dass es für die japanische Währung "ungemütlicher" wird. Der Anstieg der Inflationsrate im April auf 3,4 Prozent höre sich zwar viel an, sei es aber nicht, hieß es. Vielmehr werde klar, dass die japanischen Unternehmen die Mehrwertsteuererhöhung nicht für umfangreichere Preiserhöhungen nutzten. Insgesamt sei die Steuererhöhung noch nicht einmal zu 75 Prozent weitergegeben. Und in den nächsten Monaten werde immer weniger dazukommen. Das zeige, dass sich die Unternehmen in Japan nach wie vor sehr schwer täten, die Preise anzuheben.

Umfangreichere Sekundär- und Zweitrundeneffekte seien damit nicht sehr wahrscheinlich. Da sich die Regierung unter Ministerpräsident Shinzo Abe aber einer höheren Teuerung verschrieben habe, seien die Daten ein Hinweis, dass die Bank of Japan mittelfristig noch expansiver werde. Der Dollar kostete 101,60 Yen, verglichen mit knapp 101,80 am späten Donnerstag.

Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,3607 (Donnerstag: 1,3612) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7349 (0,7347) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,81310 (0,81450) britische Pfund, 138,36 (138,34) japanische Yen und 1,2204 (1,2210) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen