Marktberichte

Kurze Dubai-Freude Euro lässt wieder nach

Die überraschende Milliardenhilfe für Dubai sorgt an den Renten- und Devisenmärkten nur vorübergehend für Bewegung. Jetzt kehrt vorweihnachtliche Ruhe ein.

Vorweihnachtliches Shoppen ist derzeit schon angesagt - nur nicht an den Devisenmärkten.

Vorweihnachtliches Shoppen ist derzeit schon angesagt - nur nicht an den Devisenmärkten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach einem kurzen Kursanstieg am Morgen pendelte sich der Euro bis zum Nachmittag auf dem Niveau des späten Vorwochengeschäfts um 1,4630 Dollar wieder ein. "Zum einen hatte kaum jemand damit gerechnet, dass für Dubai keine Lösung gefunden wird", sagte ein Händler. "Und zum anderen sind ohnehin kaum noch Investoren aktiv. Es ist kurz vor Weihnachten, und wer bis jetzt nichts verdient hat, schafft das nun auch nicht mehr. Und wer gut verdient hat, geht jetzt kein Risiko mehr ein."

Abu Dhabi hatte überraschend angekündigt, das finanzschwache Nachbaremirat Dubai mit zehn Mrd. Dollar zu stützen. Damit könne der hoch verschuldete Staatskonzern Dubai World eine am Montag fällige Anleihe in Höhe von 4,1 Mrd. Dollar zurückzahlen, hieß es aus Dubai. Dubai World hatte Ende November um einen sechsmonatigen Zahlungsaufschub für insgesamt 26 Mrd. Dollar Schulden gebeten und damit an den Märkten weltweit Furcht vor einer zweiten Welle der Finanzkrise ausgelöst.

Devisenexperten merkten an, dass der Dollar inzwischen nicht mehr nur als sicherer Hafen in Krisenzeiten gesehen wird, sondern auch als wieder rentables Investment in absehbarer Zukunft. "Man darf nicht übersehen, dass spätestens seit den jüngsten Arbeitsmarktdaten der Zinserhöhungsgedanke für die USA im Hinterkopf sitzt", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf zur Entwicklung des Währungspaares Euro/Dollar. Im November waren in den USA überraschend wenig Stellen abgebaut worden, und an den Finanzmärkten wurde das als Hinweis auf eine nachhaltige Konjunkturerholung gewertet.

"Wenn jetzt Krisenherde beigelegt werden, dann gibt es weniger Hindernisse für eine Zinserhöhung", erläuterte Umlauf. Neue Hinweise zur weiteren Geldpolitik erhoffen sich Marktteilnehmer von der Stellungnahme der US-Notenbank zur Zinsentscheidung am Mittwoch.

Am Rentenmarkt legte der Bund-Future 35 Ticks auf 123,03 Zähler zu. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,179 Prozent. Am Vormittag hatten Daten zum Arbeitsmarkt und der Industrieproduktion in der Eurozone kurz für etwas Bewegung gesorgt. Händlern zufolge ebbte das aber sehr schnell wieder ab. "Es gab keine wirkliche Überraschung oder Trendwende, und insofern ist auch nicht viel passiert."

Quelle: ntv.de, rts

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