Marktberichte

Nachlassende Dollar-Freude Euro legt wieder zu

Die positive Wirkung der Arbeitsmarktdaten ebbt ab.

Die positive Wirkung der Arbeitsmarktdaten ebbt ab.

(Foto: REUTERS)

Devisenhändler strichen Gewinne ein, nachdem die US-Währung vergangene Woche unter dem Eindruck frischer Daten vom US-Arbeitsmarkt zugelegt hatte. Ein Euro kostete am Montag 1,4882 Dollar nach 1,4850 Dollar im späten US-Handel am Freitag.

Zur japanischen Währung tendierte der Dollar bei 89,99 Yen nach 90,43 Yen, der Euro lag bei 133,92 Yen. Der Schweizer Franken notierte bei 1,0144 Franken je Dollar und 1,5109 Franken je Euro.

Neue Hoffnungen auf eine Trendwende am krisengeplagten US-Arbeitsmarkt hatte die Rentenmärkte und den Euro am Freitag auf Talfahrt geschickt. Außerhalb der US-Landwirtschaft waren im November zwar noch 11.000 Stellen weggefallen, doch Analysten hatten mit mehr als dem zehnfachen Wert gerechnet.

"Die Zeit der großen Beschäftigungsrückgänge am US-Arbeitsmarkt ist eindeutig vorbei", kommentierte Postbank-Volkswirt Marco Bargel. Sein Kollege Ralf Umlauf von der Helaba sieht zwar noch keine Trendwende, allerdings den Tiefpunkt bei der Beschäftigung in der weltgrößten Volkswirtschaft näher rücken.

Auch HSBC-Trinkaus-Volkswirt Thomas Amend sprach von einer Überraschung. "Offenbar wurden vor allem im Dienstleistungssektor Stellen geschaffen. Erfreulich ist außerdem, dass die Arbeitslosenquote erstmals seit Monaten wieder gesunken ist."

Zum Optimismus der Anleger trug auch der besser als erwartet ausgefallene Auftragseingang der US-Industrie im Oktober bei. Er war um 0,6 Prozent gestiegen, während Experten keine Veränderung erwartet hatten.

"Die Daten waren einfach zu gut, als dass sie nicht positiv für den Dollar sein könnten", sagte Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank. Der Zusammenhang zwischen steigender Risikofreude und einem festeren Euro sei allerdings noch nicht zerbrochen. Dafür müssten noch weitere positiv überraschende US-Konjunkturdaten folgen.

Der für die europäischen Rentenmärkte richtungsweisende Bund-Future drehte nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag ins Minus und rutschte 72 Ticks auf 122,65 Stellen ab. Für die Staatsanleihen sind diese Zahlen ein Schlag ins Kontor. Sie deuten darauf hin, dass die US-Notenbank die Zinsen früher wieder anheben wird als bislang gedacht", sagte HSBC-Trinkaus-Volkswirt Amend. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 3,246 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen