Rückenwind durch EZB Euro pendelt sich ein
15.02.2008, 11:55 UhrDer Euro hat sich am Freitag deutlich über der Marke von 1,46 US-Dollar festgesetzt. Gleich zwei europäische Notenbanker hatten am Vorabend den Spekulationen auf Zinssenkungen in der Eurozone einen Dämpfer versetzt, das gab der Gemeinschaftswährung Rückenwind.
Der Euro notierte bei 1,4670 US-Dollar, nachdem er am Vorabend in New York bei 1,4637 US-Dollar gelegen hatte. Am Anleihemarkt verringerte der Bund-Future seine anfänglichen Kursverluste. Am späten Vormittag lag der Kontrakt mit acht Ticks nur leicht im Minus bei 116,05 Zählern. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,999 Prozent.
Bundesbank-Präsident Axel Weber hatte vor überzogenen Spekulationen auf sinkende Zinsen in der Euro-Zone gewarnt. Die gegenwärtigen Zinserwartungen spiegelten eine angemessene Bewertung der aktuellen Inflationsrisiken nicht wider, sagte das Mitglied des EZB-Rats. Der jüngste Anstieg der Teuerung bereite der EZB größere Sorgen als die sich abzeichnende Delle in der Konjunktur. In dieselbe Kerbe schlug auch EZB-Direktoriumsmitglied Jose Manuel Gonzalez-Paramo: Derzeit seien die Risiken für die Preisstabilität klar aufwärts gerichtet, sagte er.
Zugleich sorgte US-Notenbankchef Ben Bernanke für Druck auf den Dollar - er betonte in einer Rede vor dem US-Senat die Wachstumsrisiken für die US-Wirtschaft und goss damit Öl ins Feuer derjenigen, die mit weiteren Zinssenkungen der Federal Reserve rechnen. Die japanische Notenbank hält derweil an ihrem Zinsniveau fest: Am Morgen teilte die Bank of Japan mit, den Zinssatz bei 0,5 Prozent zu belassen. Von den meisten Beobachtern war das erwartet worden.
Quelle: ntv.de