Der Kurs des Euro hat sich am Freitag nur knapp unter seinem historischen Rekordstand bewegt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde im Nachmittagshandel mit 1,3599 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel war der Euro noch zeitweise bis auf 1,3639 Dollar gestiegen und hatte damit ein neues Zweijahreshoch erreicht. Seinen historischen Rekordstand hatte der Euro mit 1,3666 Dollar im Jahr 2004 markiert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,3606 (Donnerstag: 1,3601) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7350 (0,7352) Euro.

"Die Luft für den Euro ist in der Nähe seines historischen Rekordstandes dünn geworden", sagte Rainer Sartoris vom Bankhaus HSBC Trinkaus & Burkhardt. Der Euro sei zuletzt sehr schnell gestiegen. Gewinnmitnahmen und eine Konsolidierung seien daher in den nächsten Tagen wahrscheinlich. Kommentare von EZB-Präsident Jean Claude Trichet zum Devisenmarkt hätten den Euro nicht bewegt, sagte Sartoris.

Trichet hatte am Nachmittag vor zu starken Ausschlägen bei den Devisenkursen gewarnt. "Übermäßige Schwankungen und ungeordnete Bewegungen sind für das wirtschaftliche Wachstum unerwünscht", sagte Trichet während des EU-Finanzministertreffens am Freitag in Berlin. Positiv bewertete er die ausdrückliche Haltung der USA, nach der ein starker Dollar im Interesse der US-Wirtschaft liege. Sowohl die Aussagen von Trichet als auch die Haltung der USA seien nicht neu und hätten daher kaum Einfluss auf die Märkte gehabt, sagte Sartoris. Die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahlen am Sonntag dürfte laut Sartoris zunächst kaum Einfluss auf den Devisenmarkt haben, da die Entscheidung über den künftigen Präsidenten erst in zwei Wochen fallen dürfte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf unverändert 0,6793 britische Pfund, 161,45 (160,13) japanische Yen und auf 1,6414 (1,6343) Schweizer Franken fest.