Marktberichte

Norwegen zieht Zins-Notbremse Euro ringt um 1,30 Dollar

Norwegen bricht kein Zacken aus der Krone: Der Leitzins wird gesenkt.

Norwegen bricht kein Zacken aus der Krone: Der Leitzins wird gesenkt.

(Foto: REUTERS)

Der Euro hängt zur Wochenmitte durch und hält sich nur mit Mühe über der Marke von 1,30 US-Dollar. Gegenüber der Norwegischen Krone legen Euro und Dollar jedoch deutlich zu: Weil Kapitalströme die Krone stark verteuert haben, senkt die Notenbank des Landes überraschend die Leitzinsen.

Eine überraschende Leitzinssenkung lastet auf der norwegischen Krone. Die Notenbank hat die Zinsen am Mittwoch auf 1,5 Prozent von zuvor 1,75 Prozent gesenkt. Sowohl Dollar als auch Euro haben darauf kräftig gegen die Krone zugelegt. Im Handel wird spekuliert, dass die Leitzinssenkung eine Reaktion auf die starke Aufwertung der norwegischen Krone seit Jahresbeginn darstellt.

Handelsbanken warnt allerdings davor, dass die Entscheidung der Zentralbank Anleger dazu ermuntern könnte, gegen die Notenbank zu spekulieren. Der neue Zentralbankgouverneur sei offenbar bereit, größere Risiken einzugehen als sein Vorgänger. ING ist der Meinung, dass die Zinssenkung vermutlich nicht ausreichen wird, um den Aufwertungsdruck der Krone zu stoppen. Die Analysten verweisen in diesem Zusammenhang auf die hohe Korrelation zwischen Krone und Ölpreis.

Euro knapp behauptet

Der Euro nimmt derweil seine Abwärtsbewegung gegen den Dollar wieder auf und notiert nur noch unweit der auch psychologisch wichtigen Marke von 1,30 Dollar. Nach Ansicht aus dem Handel überwiegen in dem Währungspaar eindeutig die Abwärtsrisiken für die Gemeinschaftswährung. Die US-Notenbank hat sich am Vorabend insgesamt leicht optimistischer zu den Wachstumsaussichten der US-Wirtschaft geäußert. Eine für den Dollar positive Entwicklung.

Am Arbeitsmarkt geht es aber nur langsam voran, weshalb die US-Notenbank die Leitzinsen weiterhin bis mindestens Ende 2014 nahe der Nulllinie halten möchte. Dennoch werden die Aussagen der Fed an den Finanzmärkten dahingehend interpretiert, dass eine neue Runde quantitativer Lockerung (QE) zunächst einmal unwahrscheinlicher wird. An den Rentenmärkten ging es mit US-Zinsen nach der Fed-Sitzung jedenfalls nach oben, was ebenfalls gut für den Dollar ist.

Allerdings warnt die Commerzbank vor zu viel Optimismus. Insgesamt zeige sich die Fed weiter vorsichtig und stehe mit einem Fuß noch in der "QE-Tür". "Drehen die Wachstumsindikatoren wieder, wird dem FOMC der Umschwung auf einen tiefen Griff in die QE-Tasche nicht schwer fallen. So ganz will sich also noch niemand mit einer bullishen Dollar-Wette aus dem Fenster lehnen", sagt Analystin Carolin Hecht.

Aus technischer Sicht würde ein Fall unter 1,30 Dollar auf eine weitere Euro-Schwäche hindeuten. Dann nehme das Risiko eines Rückschlags auf die Januartiefs von gut 1,26 Dollar zu. Verbessern würde sich die Perspektive für den Euro bei einem Bruch des Abwärtstrends bei knapp 1,32 Dollar.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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