Strategische Kursmarken verletzt Euro rumpelt durch den Tag
20.05.2010, 14:15 UhrDie Ausschläge an den Devisenmärkten sprechen eine deutliche Sprache: Nach dem einseitigen Vorgehen der deutschen Börsenaufsicht bleiben die Investoren nervös. Der Kurs des Euro sackt gegen Mittag parallel zum Dax zeitweise scharf ab.
Der Euro kann die Gewinne zum Dollar vom Vortag nur zum Teil behaupten. Händler sprachen davon, dass einige Marktteilnehmer ihre Positionen an wichtigen technischen Marke gedreht hätten. Vor allem in der Näher der charttechnischen Marke von 1,2143 US-Dollar sei verstärkt Euro gegen Dollar gekauft worden, hieß es. Sollte der Euro sich über 1,2320 Dollar halten, ergebe sich daraus weiteres Potenzial.
Daneben tauchen immer wieder Gerüchte auf: Dass am Mittwochnachmittag möglicherweise Notenbanken am Markt aktiv gewesen sein sollen, konnte sich ein befragter Devisenhändler kaum vorstellen. "Eine erste Intervention der EZB dürfte in rein verbaler Form erfolgen", lautete seine Einschätzung. Im momentanen Umfeld sei allerdings davon auszugehen, dass die Schwäche im Euro schon bald zurückkommen werde.
Im frühen europäischen Handel hatte der Euro kräftig angezogen. Er überwand kurzzeitig den New Yorker Vortagesschluss von 1,2428 Dollar, fiel dann aber wieder auf 1,2384 Dollar zurück und lag damit auf dem Niveau des asiatischen Geschäfts. Einen unmittelbaren Auslöser für den vorübergehenden Anstieg konnten Börsianer nicht nennen. Sie betonten allerdings, dass die Umsätze extrem dünn seien. Daher sollten die Ausschläge nicht überbewertet werden.
Die Analysten der Commerzbank betonten, der Euro sei trotz der Kursverluste zum Dollar nicht unterbewertet. Zentralbankinterventionen könnten nach hinten losgehen, warnten die Analysten: "Erst das Eingreifen von Notenbanken würde wirklich Spekulanten auf den Plan rufen und den Abwärtsdruck auf Euro/Dollar möglicherweise sogar verstärken."
Das britische Pfund Sterling geriet am Donnerstag gegenüber dem Dollar unter Druck. Die Währung des Königreichs fiel um 1,3 Prozent auf ein Tagestief von 1,4264 Dollar. Gegenüber dem Euro sank das Pfund um 0,5 Prozent auf 1,1573 Euro. Wegen der Unsicherheit über die weitere Entwicklung in der Euro-Schuldenkrise vermieden Anleger den Einstieg in Währungen, die als riskanter eingeschätzt werden, sagten Händler. Börsianern zufolge stießen zuletzt auch britische Firmen das Pfund ab. Die Feinunze Gold notierte zum Vormittag-Fixing in London mit 1187,25 Dollar nach einem Londoner Nachmittag-Fixing von 1195 Dollar am Mittwoch.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa/rts