Marktberichte

Spielverderber Bernanke Euro rutscht ab

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Euro bewegt sich am Nachmittag unterhalb der 1,34-Dollar-Marke. Grund sind Bemerkungen von Fed-Chef Bernanke hinsichtlich einer steigenden Inflation in den USA. Bereits nach der neuen EZB-Geldflut hatte die Gemeinschaftswährung nachgegeben.

Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke zur Inflation haben am Nachmittag dem Euro Wind aus den Segeln genommen. Die Gemeinschaftswährung rutschte unterhalb der Marke von 1,34 US-Dollar und notierte bei 1,3364 Dollar. Zuvor hatte die Gemeinschaftswährung zeitweise klar oberhalb der Marke von 1,3450 Dollar notiert. Bernanke hatte unter anderem erklärt, die zuletzt stark steigenden Benzinpreise in den USA würden vermutlich die Inflation vorübergehend steigen lassen.

Der Euro hatte bereits nach der mit Spannung erwarteten Tender-Zuteilung den Rückzug angetreten. - diesmal mit mehr als einer halben Billion Euro. Eine reichliche Inanspruchnahme sei bereits teilweise eingepreist gewesen, meinten Händler. Der Dreijahrestender der EZB habe mit 530 Milliarden Euro die Schätzung von rund 500 Milliarden Euro aber lediglich erfüllt und biete damit keine Überraschung. Er bewegt sich damit auch nur leicht über dem Dezember-Tender von 489 Milliarden Euro.

Die reichliche Liquiditätsversorgung dürfte dazu beitragen, eine Kreditklemme zu verhindern und einer erneuten Zuspitzung der Schuldenkrise entgegenzuwirken", stellte Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba in einer ersten Einschätzung fest. Allerdings habe der Euro auch bei der ersten Tenderzuteilung nur mit Zeitverzögerung positiv reagiert. Zunächst habe die Geldmengenvermehrung der EZB belastet.

Die Banken der Eurozone haben sich bei dem mit Spannung erwarteten Dreijahrestender kräftig mit Liquidität eingedeckt. Wie die EZB mitteilte, erhielt sie von 800 Instituten Gebote über 529,531 Milliarden Euro, die voll bedient wurden. Das Geschäft wird am 1. März wertgestellt und am 26. Februar 2015 fällig. Die Banken zahlen nach Fälligkeit einen Zins, der dem durchschnittlich während der Laufzeit herrschenden EZB-Hauptrefinanzierungssatz entspricht. Derzeit liegt der EZB-Leitzins auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent.

Im Dezember des vergangenen Jahres hatten 523 Institute eine Summe von 489 Milliarden Euro abgerufen. Der Nettoeffekt war jedoch geringer, weil viele Banken kurzfristige EZB-Kredite durch das dreijährige Geschäft ersetzten. Analysten kalkulierten, dass der Nettoeffekt damals bei gut 200 Milliarden Euro lag.

Am Rentenmarkt gaben die als sichere Häfen geltenden Bundesanleihen nach. Der richtungsweisende Bund-Future lag bei 139,81 Zählern. Die Renditen portugiesischer zehnjähriger Anleihen zogen auf 13,4 (spätes Vortagesgeschäft: 13,18) Prozent an. Die der italienischen Papiere gaben dagegen auf 5,33 (5,36) Prozent nach. Spanische Zehnjährige rentierten nahezu unverändert um 5,06 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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